GAG449: Die Wiederentdeckung der Moriori

Wir springen in dieser Folge in den Südpazifik. Genauer: die Chatham Inseln, ein Atoll ungefähr 800 Kilometer östlich von Neuseeland. Dort treffen britische Seefahrer im Jahr 1791 auf die Moriori, ein Volk, das seit Jahrhunderten, abgeschnitten vom Rest der Welt, auf eben jenen Inseln lebt.

Wir sprechen in dieser Folge darüber, wie sich die Moriori zu einer pazifistischen Gesellschaft entwickelten und welche katastrophalen Auswirkungen der Kontakt zu Europäern und Maori auf dieses Volk und seine Lebenswelt haben sollte.

Literatur

  • Michael King. Moriori. Penguin Random House New Zealand, 2017.
  • „Moriori Claims Settlement Act 2021 No 49, Public Act Contents – New Zealand Legislation“. Zugegriffen 24. April 2024. https://legislation.govt.nz/act/public/2021/0049/latest/LMS238051.html.
  • Sutton, Douglas G. „A Culture History of the Chatham Islands“. The Journal of the Polynesian Society 89, Nr. 1 (1980): 67–93.

Erwähnte Folgen

GAG381: Mau Piailug und die Besiedelung des Pazifiks – https://gadg.fm/381

Das Episodenbild zeigt Moriori-Designs, gefunden z.B. in Bäumen auf den Chatham Inseln: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Transactions_of_the_Royal_Society_of_New_Zealand_(1901)_(14577912959).jpg

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10 Replies to “GAG449: Die Wiederentdeckung der Moriori”

  1. Christian

    Sehr interessante Folge!
    Was ich gerne gewusst hätte: Was dachten die Moriori über ihren eigenen Ursprung? Ist bekannt, ob es Mythen darüber gab, wo sie herkamen? Wenn ja, decken sie sich mit den heutigen Annahmen über ihre polynesische/südchinesische Herkunft?

  2. Mirko

    Ich erinnere mich an eine Karte aus dem Spiel “Anno Domini”, bei dem es darum geht, historische Daten zu raten. Die Beschriftung der Karte war ungefähr: “Maori fahren zu den Chatham-Inseln und verspeisen alle Bewohner”. Ich hatte damals mehr als nur ein bisschen die Sturn gerunzelt. Dank euch weiß ich jetzt genau, was wirklich hinter diesem Ereignis steckt – und dass es natürlich viel trauriger ist als diese launische Kurzfassung. Tolle Folge!
    Ganz kleine Anmerkung: Seehunde gibt es nur auf der Nordhalbkugel. In den Gewässern verbreitete Robben sind vor allem Seebären und Seelöwen, die dürften gemeint sein.

    • Richard

      Du hast recht! Ein klassischer Übersetzungsfehler meinerseits: in Kings Buch ist immer von „seals“ die Rede, und da hätt ich eigentlich einfach „Robben“ und nicht „Seehund“ nehmen müssen!

  3. Bernhard

    Das war eins sehr interessante Folge. Die Chatham-Inseln kannte ich bisher nur wegen ihrer speziellen Zeitzone. Sie liegt im Südwinter 12:45 Stunden vor UTC, 0:45 vor Neuseeland. Im Südsommer sind es dann 13:45 vor UTC.

  4. Valeria Mangione

    Sehr spannende Folge, danke Richard.
    Habe gerade in meinen Aufnahmen nachgesehen , weil ich mich dunkel erinnern konnte.
    Warum auch immer besitze ich einen Moriori song.
    Wie gesagt- dunkel – daher weiß ich nicht mehr, wo er aufgenommen wurde.
    Aber immer wieder ist’s so unglaublich, wieviele Fäden durch und über euch zusammenlaufen können . 🌎
    Grazie mille!

  5. Rainer

    Hurra! endlich mal wieder eine Geschichte aus weit entfernten Weltgegenden!

    Das europäische/nordamerikanische 19./20. Jahrhundert wird mir langsam fad… 😉

    man hört sich dann halt selektiv durch die alten Folgen, auch ok.

  6. Heye Heegardt

    Kia ora, Richard, haere mai!
    Vielen Dank für diese Folge über die andere Seite unserer Erdkugel.
    Wenn ich gefragt werde, wo denn Neuseeland liege, zeige ich immer direkt nach unten, denn dass wäre der kürzeste Weg 🙂
    Ich habe in Neuseeland 7 Jahre gelebt und auch einiges über die Moriori gehört. Darunter die alte These, dass sie eigentlich Melanesier seien und vor den Maori Neuseeland besiedelten. Schön, dass Du das gerade rücken konntest.
    Das Buch „Moriori“ von Michael King fiel mir damals in Neuseeland leider nicht in die Hände. Das werde ich jetzt nachholen.
    Zwei kleine Fehlerchen möchte ich Dir auch gerne korrigieren:
    – Kauri Trees sind nicht essbar. Ich vermute, Du meintest die Cabbage Trees (Ti Kouka)
    – Die Aussprache von Maori und vermutlich auch Moriori ist der deutschen Aussprache der Buchstaben und Silben ein wenig ähnlich. Allerdings wird die Kombination Wh wie ein F ausgesprochen. Der Name der großen Lagune wird also Te Fanga ausgesprochen.
    Cheerio, Heye

    • Richard

      Danke dir für dein Lob. Bezüglich des Baumfehlers: da bin ich irgendwo bei der Suche nach der deutschen Bezeichnung für den Cabbage Tree falsch abgebogen und der Kauri hat sich eingeschlichen!

  7. Heye Heegardt

    Ah, und mein Vorname spricht sich auch merkwürdig aus.
    So würde man ihn in Lautschrift schreiben: ˈhaɪ̯ə
    Viele Grüße, Heye

  8. Anette

    Zu Beginn der Folge habe ich gegrübelt, woher ich die Moriori kenne?? Bis mir einfiel: Cloud Atlas! Tolles Buch.
    Die Geschichte der Moriori zeigt exemplarisch, modellhaft, warum die menschliche Gesellschaft heute da steht, wo sie steht: astronomische Militärausgaben – statt Nahrung, Bildung und Gesundheit für alle. Ausbeutung von Ressourcen, Natur und benachteiligten Menschen. Größenwahnsinnige Psychopathen, die ganze Völker ins Unglück stürzen. Pazifistische Gesellschaften hatten nie eine Chance. Wenn sie friedlich bleiben, werden sie ausgelöscht. Wenn sie sich wehren, ist das Tabu gebrochen und es gibt kein Zurück mehr. Die Ausrede, dass für „Fremde“ die eigenen ethischen Vorstellungen nicht angewendet werden müssen, wurde und wird weidlich ausgenutzt. Dann schafft z.B. ein Priester den schizophrenen Spagat mit dem 5. Gebot in der Hand Kanonen und Panzer zu „segnen“…
    Ich habe allergrößten Respekt für die standhaften Moriori!

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