Seit über fünf Jahren erzählen sich die Historiker Daniel Meßner und Richard Hemmer Woche für Woche eine Geschichte aus der Geschichte. Das Besondere daran: der eine weiß nie, was der andere ihm erzählen wird. Dabei geht es um vergessene Ereignisse, außergewöhnliche Persönlichkeiten und überraschende Zusammenhänge der Geschichte aus allen Epochen.
Wir springen in dieser Folge ins Wien des 19. Jahrhunderts. Der weltberühmte Komponist Joseph Haydn ist gestorben, doch seine Totenruhe wird durch Anhänger einer neuen wissenschaftlichen Disziplin empfindlichst gestört.
Wir sprechen darüber, warum Joseph Haydn seinen Kopf verlor und es beinahe 150 Jahre dauerte, bis er ihn wiederfand.
Das in der Folge verwendete Musikstück ist aus Haydns „Schöpfung“ und lässt sich hier komplett anhören.
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Einer der Abende war dem Thema „Swing-Musik und Swing-Jugend“ gewidmet. Besonders war der Abend vor allem deshalb, weil mit Uwe Storjohann* ein Zeitzeuge dabei war, der viele Anekdoten und Geschichten erzählt hat und auch mit über 90 Jahren noch mit Begeisterung der Swing-Musik gelauscht hat.
Es ist vor allem eine Geschichte, die mir besonders in Erinnerung geblieben ist und die ich deshalb hier aufschreibe. Wichtiger Treffpunkt der Swing-Jugend in Hamburg war der Alsterpavillon am Jungfernstieg. Damals noch deutlich größer als heute, traten dort viele Swing- und Unterhaltungsorchester auf – oder wie sie auch genannt wurden „Tanzorchester mit Refrain-Gesang“.
Besonders beliebt bei den Swings waren ausländische Radiosender, denn einige spielten regelmäßig Swing. In Hamburg ließ sich in einigen Ecken BBC empfangen, wenn auch immer wieder unterbrochen durch Störsender. Dort lief – neben Informations- und Nachrichtenbeiträgen – Musik. Viele Songs von damals sind inzwischen Klassiker der Swing-Ära – und wurden an dem Abend im Zinnhaus (gegenüber des Museums der Arbeit in Barmbek) gespielt.
Dafür hatte Reinhard Otto vom Barmbeker Schallarchiv seinen „Hot-Koffer“ dabei, wie die Swing-Jugendlichen das Grammophon nannten.
Warum ist die Banane gelb?
Aber jetzt zur eigentlichen Geschichte: Uwe Storjohann erzählte, dass es nur eine einzige deutsche Platte gab, die von den Hamburger Swings akzeptiert wurde: Warum ist die Banane gelb? Ein Song des Komponisten Michael Jary. Aber wie kam es zu dem Song? Das Lied wurde für den Film „Blutsbrüderschaft“ geschrieben, ein NS-Propagandafilm von Philipp Lothar Mayring aus dem Jahr 1941.
Ein deutscher Swingtitel in einem NS-Propagandafilm? Wo doch auch der Swing zur „Entarteten Musik“ gezählt wurde und es z.B. im August 1941 in Hamburg zu Verhaftungen von Swing-Jugendlichen und zur kurzzeitigen Schließung des Alsterpavillons kam und die Hamburger Gestapo Mitte 1941 ein eigenes Dezernat zur Verfolgung der Swing-Jugend einrichtete. Doch weil die Nazis keine bereits veröffentlichten, ausländischen Songs im Film verwenden wollten, musste ein eigener Swing-Titel komponiert werden. Und so kam es, dass Jary einen deutschen Swing-Titel geschrieben hat, der selbst die Swing-Jugendlichen begeisterte.
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