GAG269: Monika Ertl und ein Mord im Generalkonsulat

Wir springen nach Hamburg in den recht noblen Stadtteil Harvestehude. Im bolivianischen Generalkonsulat wurde dort am 1. April 1971 der Konsul Roberto Quintanilla Pereira erschossen. Am Tatort bleibt ein Zettel zurück: „Victoria o Muerte. ELN“. Die Tat konnte bis heute nicht aufgeklärt werden, wird aber meistens Monika Ertl zugeschrieben, die mit ihrer Familie in den 1950er-Jahren nach Bolivien ausgewandert ist.

Roberto Quintanilla Pereira war vor seiner Zeit in Hamburg an der Ermordung von Che Guevara und weiteren Rebellen und Guerilleros beteiligt. Es geht in dieser Folge um die Umstände der Tat, den NS-Kriegsverbrecher Klaus Barbie und warum die Tatwaffe von dem Mann stammte, der das berühmte Bild Guevaras (auch das Episodenbild) in Europa vermarktete.

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31 Replies to “GAG269: Monika Ertl und ein Mord im Generalkonsulat”

  1. Nikolaus

    Finde ich wirklich toll, dass Richard auf die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen hingewiesen hat. Inzwischen ist die Skepsis und oder Müdigkeit bei vielen ja schon groß. Leider…

    Außerdem:
    Sensationelle Geschichte Daniel! Die beste seit Lavoisier finde ich.

    LG
    Nikolaus

  2. Frank

    Ja, in der Tat, ich höre den Podcast gerne, um mal von der ganzen Corona-Geschichte zu erholen. Mir hat es deshalb missfallen, dass Richard darauf hingewiesen hat. Ich finde einen solchen einseitigen Appell in der gegenwärtigen Lage auch nicht angemessen. Dafür sind die „Maßnahmen“ – mit Sicherheit auch unter der Hörerschaft – zu umstritten, und die mediale Behandlung zu einseitig (ich rede hier für Deutschland).

    • Richard

      Servus Frank, es gibt nichts Umstrittenes an der Tatsache, dass weniger Kontakt mit anderen Menschen dafür sorgt, dass die Zahlen der Infizierten, damit auch der Kranken und eventuell Toten, fällt. Das ist auch nicht politisch oder sonst was. Ich denk, darauf hingewiesen zu werden, besonders bei der Lockdownmüdigkeit, die sich v.a. auch in Österreich eingestellt hat, muss auszuhalten sein.
      Liebe Grüße,
      Richard

      • Mithrandir

        Ich stehe auch voll hinter deinem Appell.
        Die Maßnahmengegner sind meiner Meinung nach in der Minderheit, aber sehr laut.
        Laut sein liegt den Vernünftigen nicht, aber ganz still sein ist auch nicht gut.
        Danke

      • Frank

        Zunächst mal danke Richard, dass Du nochmal dazu Stellung genommen hast. Doch, es ist umstritten, ob die lockdowns was bringen. Die WHO rät z.B. inzwischen davon ab. Es ist aber vor allem auch politisch umstritten, ob die Kontaktbeschränkungen – die etwa z.B. auch Kinder, psychisch Kranke, Kultur etc. treffen – in der Abwägung verhältnismäßig sind. In meinem Umfeld, Deutschland, mittelgroße Stadt, viele akademische Selbständige, werden die Maßnahmen der Regierung überwiegend abgelehnt oder mindestens als viel zu überzogen angesehen. Zugleich wird als größtes Problem die einseitige Berichterstattung in den Medien und die Diffamierung von Leuten gesehen, die anderer Meinung sind (was die Befürworter aber naturgemäß bestreiten). Kann natürlich sein, dass die Stimmung in Österreich da völlig anders ist, das weiß ich nicht. Ich kann wirklich nur für mein Umfeld sprechen, das aber – sag ich jetzt mal – auch nicht nur aus Idioten besteht: da wird so ein „Appell“, der von Dir bestimmt nicht so gemeint war, leicht so gesehen, als ob Du hier für eine Seite Partei nimmst, während die andere Seite derzeit keine Chance auf eine faire mediale Darstellung hat. – Ansonsten bei der Gelegenheit vielen Dank für Euren tollen und spannenden Podcast!

        • Torben

          Die WHO rät nicht von Lockdowns ab sondern ein (!) Experte sagt es sollte „das allerletzte Mittel sein“.
          Zudem empfiehlt er viel, viel mehr Überwachung. Ob man das möchte ist wohl auch diskutabel.

    • Jörg

      Toller Podcasts, super Sache Daniel und Richard!
      Ohne Covid hätte ich hier nie den Weg zu Zeitsprung gefunden: Corona hat also auch was Gutes!
      Und nein lieber@Frank, du sprichst nicht für Deutschland, du sprichst nur für dich und vielleicht dein Umfeld!
      Ich komme ebenfalls aus dem Land, in einer Kleinstadt mit Kreiskrankenhaus und die Leute hier verstehen um was es gehen könnte und handeln zu großen Teilen sehr umsichtig und verstehen den politischen Ansatz in der Breite!

      Vielen Dank Richard für den Corona-Hinweis, für mich in dem Umfeld im Zeitsprung, welches Themen der Geschichte und Wissenschaft aufgreift: vollkommen angemessen!

  3. Henry

    Bzgl. Che Guevara:

    was ihr in einer kurzen Bemerkung mit „er machte dann Politik [in Kuba]“ bezeichnet habt, ist eine reichlich zynische Beschreibung für knallharte totalitäre Maßnahmen in geübter stalinistischer Tradition. Er hat höchstpersönlich Menschen gefoltert und erschossen sowie Folter und Exekutionen befohlen. Er hat unzählige Menschen ohne Prozess in Straflager stecken lassen. Da wäre eine kurze kritische Einordnung wünschenswert gewesen.

    Beste Grüße
    Henry

  4. Robert

    Hallo,

    eine großartige Folge und ein wunderbarer Appell von Richard zu Beginn. Mir war die zweite Karriere von Klaus Barbie nicht bewusst. Ich kann mich nur an die langwierigen Prozesse in Frankreich und die Ablehnung von Deutschland, ihren Staatsbürger aufzunehmen und abzuurteilen, erinnern.

    • Torben

      Wenn du dich mal drüber aufregen möchtest, wie einer der größten Kriegsverbrecher der Geschichte danach quasi in den Staatsdienst berufen wird, dann langt schon der Wiki Artikel.

  5. Hella

    Lieber Daniel, lieber Richard,
    hier einmal ein Hinweis für eine Zeitsprung: Macht doch bitte in 20 Jahren einmal eine Zeitsprung zu Corona! Dann könnt ihr die jetzt getroffenen Maßnahmen, deren Sinn oder Unsinn und die dazu erfolgte Rezeptionsgeschichte einordnen 🙂
    Liebe Grüße,
    Hella
    p.S. Ich vermute einmal, dass in 20 Jahren mindestens einer von euch dieses Kommentar vergessen hat und es daher akzeptabel ist an euch beide zu schreiben…
    p.p.S. hiermit bin ich (vermute ich jetzt mal) Rekordhalterin: Erste Hinweisgeberin eines Zeitsprungs, der erst in der Zukunft gemacht werden kann.

  6. Hendrik

    Super Podcast,
    Bin 14, finde ihn aber trotzdem echt cool. Ich wollte euch mal bitten ob ihr mal eine Folge über die Apollo Missionen machen könnt.

    Bin ein großer Fan von euch.
    Lg
    Hendrik

  7. Doro

    Hallo Richard, hallo Daniel, wieder Mal eine tolle und interessante Folge. Und auch der Appell an Anfang an die Vernunft des Einzelnen zu appellieren, sich in der Zeit der Pandemie vernünftig zu verhalten empfinde ich persönlich mehr als angebracht. Das hat meines Erachtens nichts mit „Partei ergreifen“ zu tun, sondern zeugt von gesundem Menschenverstand.

  8. Flurin

    Super Podcast, bin dabei euch von der Folge 0 bis jetzt zu hören. Stehe jetzt bei 72 und höre die aktuellen Podcasts jedoch mit. Super informativ und lehrreich, toll macht ihr das. Genau mein Ding, sobald ich durch bin werfe ich natürlich etwas in den Hut wie ihr sagt.

    Grüsse aus der Schweiz

    PS: den Corona-Hinweis braucht es nicht, ihr habt viel besseres zu bieten mit euren Inhalten

  9. Stefanie

    Nach vielen Kommentaren zu ernsten Themen wie Covid und Exekutionen eine kleine leichte Bitte: bitte niemals mit dem Geplauder am Schluss aufhören! Das ist so nett und ich schmunzle so oft.
    Und was mir auch auffällt: der Daniel scheint sehr „hoaklig“ zu sein 😉

  10. Julian

    Vielen Dank für den tollen Podcast!

    Ich lebe im bolivianischen Tiefland, ca. 3 Stunden von der „Dolorida“ entfernt. Einige Bekannte, die schon länger in Bolivien sind, kannten den Hans Ertl noch und haben sogar für ihn auf seiner Dolorida gearbeitet. Sie erzählen, dass er nicht besonders gerne über Monika und die Geschehnisse gesprochen hat.
    Die Tochter, die nach seinem Tod das riesige, 3000 Hektar große Propiedad geerbet hat, hat sie mittlerweile verkauft.. allerdings blieb der Name „La Dolorida“ bestehen. Das nur so als unwichtige Info am Rande.

    Macht weiter so!

    Grüsse aus dem bolivianischen Urwald

  11. Martina

    Für alle, die mehr über die Familie Ertl lesen möchten. Eben erschienen ist das Buch von Karin Harrasser: Surazo – Monika und Hans Ertl: Eine deutsche Geschichte in Bolivien

  12. Johannes

    Am Ende wäre es doch schön gewesen, Daniels Maxime „nicht zu viel Psychologisieren“ zu folgen. Was Richard nämlich dann zu den fließenden Übergängen zwischen den politischen Extremen von sich gibt, hört sich für mich einfach viel zu holzschnittartig nach der gerne bemühten Hufeisentheorie an. Da wünsche ich mir sowohl politikwissenschaftlich als auch psychologisch mehr Tiefe und Differenzierung.
    Oder aber: Ab und an etwas weniger Mansplaining und etwas mehr Demut vor der Komplexität der Dinge.

    Ansonsten: Tolle Folge, vielen Dank! Die Ausflüge in die Zeitgeschichte genieße ich immer sehr.

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