GAG265: Syphilis und die Tuskegee-Syphilis-Studie
Wir beschäftigen uns in dieser Folge mit der Geschichte einer Krankheit und wie sie zu ihrem Namen kam: Syphilis. Erstmals beschrieben wurde Syphilis Ende des 15. Jahrhunderts nach der Belagerung von Neapel durch das Heer des französischen Königs Karl VIII., doch es dauert einige Jahrhunderte, bis sich der heute verwendete Name durchsetzte.
Bestand die Behandlung zunächst aus Quecksilberkuren, wurden im 20. Jahrhundert Arsen- und Malaria-Therapien entwickelt, für die es auch Nobelpreise gab. Ab den 1940er-Jahren stand dann mit Penicillin ein effektives Medikament gegen die Geschlechtskrankheit zur Verfügung.
Außerdem sprechen wir über das längste Menschenexperiment des 20. Jahrhunderts: In den USA wurde von 1932 bis 1972 die Tuskegee-Syphilis-Studie durchgeführt. Ein menschenverachtendes Experiment, das gegen alle medizinethischen Grundsätze verstieß.
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Danke für diese Folge jetzt.
Hi,
sehr schöne Folge. Krankheiten und andere körperliche Malaisen finde ich eh immer klasse! Ich erinnere mich noch gerne an König „Lulu“ und seine peinliche Operation in einer frühen Folge und auch an die spanische Grippe. Bin schon auf die nächste Krankheit gespannt 😉
Einen Zusatz hätte ich aber noch: Ein beliebtes Synonym für Syphilis ist Rückenmarkschwindsucht und ist auch in Brechts Kleinbürgerhochzeit verewigt!
lg fabi
Wieder eine interessante Folge, bravo. Kennt Ihr die Anekdote von Lenin? Er hatte Syphilis und man soll es ihm angesehen haben. Als er starb, wurde er mumifiziert für das Mausoleum. Dabei wurde offenbar so gute Arbeit gemacht, dass der Spruch die Runde machte: Lebend sah Lenin nie so gut aus wie tot!
Auch wenn man sich in Fachkreisen glaub ich recht sicher ist, dass es sich um keine direkte Herleitung vom einen zum andern handelt, erscheint mir das Herausheben einer gewissen Ähnlichkeit der Worte doch noch interessant und unterhaltsam.
Nämlich, dass es der „Arzt“ oder „Apotheker“ welcher die Quecksilber Salbe an die Syphilliserkranken brachte, zurecht auch ein Quacksalber genannt hätte werden können.
Gratulation zum Jubiläum. Weiter so!
Ich freue mich stets über jede neue Folge.
Grüsse aus der Schweiz
Danke fuer die Folge, wie immer super gemacht.
Ich glaube der beruehmte Wallenstein hatte doch auch die Syphilis.
Viele Gruesse aus Finnland
Erst mal vielen Dank für euer Gesamtwerk – in meiner Podcastplaylist seid ihr immer vorne dran!
Zu dieser Episode – wer´s gerne etwas detaillierter und dramatischer – dafür auf Englisch – mag, suche nach American Scandals von Wondry, dort gibt es einen Mehrteiler zur Tuskeegee-Studie.
Danke für die vielzähligen Folgen!
Ich habe jetzt erst gestartet und habe daher noch schön viel zum Nachhören!
Freue auf jeden Mittwoch mit neue Folgen! 🙂
Hallo, habt ihr euch bei der Recherche schon den Podcast American Scandal (Spotify) angehört? Die haben mehrere Folgen über die Tuskegee-Syphillis-Studie. Falls nicht, große Empfehlung.
Macht weiter so, ich liebe euren Podcast.
LG
Hallo, anscheinend hat jemand Eure Geschichten gehört. Die Henrietta Lacks Foundation bekommt eine Spende von einem HeLa-Forschungs-Institut. Zudem wird in dem Artikel die Syphilis-„Studie“ auch erwähnt: https://www.spektrum.de/news/wiedergutmachung-fuer-die-verwendung-von-hela-zellen/1788581
LG
Danke, die Folge ist wieder sehr informativ und unterhaltsam.
Zwei Fragen dazu: War/ist GV der einzige Übertragungsweg?
Waren Frauen ebenso betroffen wie Männer?
Liebe Grüße aus Reinbek -Klaus Schlichtmann
Hallo,
ich bin erst im November 2020 auf Euren Podcast gestoßen und habe in kurzer Zeit fast alle Folgen angehört. Besonders gefällt mir die breit gefächerte Themenauswahl. Und ihr bringt das immer sehr sympathisch rüber. Weiter so!
Zur Syphilis-Folge finde ich noch erwähnenswert, dass die Krankheit zeitweise mit Genie in Verbindung gebracht wurde. So soll Friedrich Nietzsche erkrankt gewesen sein und dadurch genial – und später wahnsinnig geworden sein. Bei Thomas Mann gibt es die Romanfigur eines Komponisten, der sich absichtlich infiziert, um kreativer zu werden.
Viele Grüße
Jürgen
Hallo und vielen Dank für diese interessante Folge. Ich finde Euren Podcast wirklich richtig toll, vor allem dass es Geschichten aus allen möglichen Bereichen, wie der Naturwissenschaft gibt. Interessant fand ich z.B. die Folge über den unglückseligen Astronomen, der den Merkurtransit dokumentieren wollte.
Aber zurück zum Thema, ich wusste bisher nicht besonders viel über die Syphilis und schon gar nichts über ihren Verlauf. Ich fand es erschreckend dass manche Krankheiten (wie auch AIDS) unbehandelt über Jahre symptomlos fortschreiten. Da macht man sich schon doch Gedanken über neuartige Krankheiten (deren Name heute wahrscheinlich schon keiner mehr hören kann), von denen bisher niemand weiß, welchen Verlauf sie über Jahre oder Jahrzehnte nehmen.
Macht weiter so.
M.
Hallo und danke für euren Podcast, dessen viele Folgen ich erst seit etwa 8 Monaten kenne und seitdem nach und nach „durcharbeite“. Von dieser Folge bzw. der so genannten „Studie“ bin ich extrem schockiert, hatte davon noch nicht gehört. Über Syphilis aber schon, und daher: man darf ja nicht vergessen, dass all die unwissentlich infizierten und dann unbehandelten Menschen wahrscheinlich viele weitere Menschen angesteckt und, im Falle von Schwangerschaften, auch die ungeborenen Kinder noch infiziert und schwer geschädigt oder zum Tode verurteilt haben. Perfide ist hier gar kein Ausdruck, und – ehrlich – in diesem Fall bin ich doch etwas schockiert über die locker-flockigen Kommentare oben.
Gruß Susanne