GAG248: Der Venustransit von 1761/69 und das erste wissenschaftliche Großprojekt

Im Jahr 1761 fand eines der seltensten vorhersehbaren Ereignisse der Astronomie statt: Ein Venustransit. Das Ereignis wollten die bekanntesten Astronomen ihrer Zeit nutzen, um unser Planetensystem zu vermessen und den Abstand der Erde von der Sonne zu bestimmen. Zahlreiche astronomische Expeditionen starteten daraufhin in alle Himmelsrichtungen und nutzten die kolonialen Handelsrouten. Als erster zog der französische Astronom Guillaume Le Gentil los, um den Transit in Indien zu beobachten – doch für ihn kam es anders als geplant.

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12 Replies to “GAG248: Der Venustransit von 1761/69 und das erste wissenschaftliche Großprojekt”

  1. Markus

    Da ich das Thema selber vorgeschlagen habe, kann es von mir nur ein großes Lob für diese Folge Zeitsprung geben 😀

    Spaß beiseite, die Geschichte über Le Gentil fand ich besonders interessant, da es in Wissenschaft auch häufiger Rückschläge gibt und Irrwege beschritten werden, von denen man allerdings meistens nicht in den Geschichtsbüchern lesen wird. Vermutlich gibt es viele Leute wie Le Gentil, die sich ganz der Wissenschaft verschrieben haben, aber am Ende nicht den erhofften Ruhm und Erfolg hatten. Wissenschaftliche Forschung kann eine sehr mühsame Arbeit sein und man kann Jahre in Planung und Vorbereitung eines Experiments stecken, das am Ende vielleicht nicht gelingt. Die gescheiterte Indien-Expedition von Le Gentil ist ein Beispiel dafür. Vielleicht gibt es den einen oder anderern Forscher da draußen, der ähnliches erfahren hat und sich nur allzu gut in die Lage eines Le Gentil hineinversetzen kann.

    Viele Grüße,
    Markus

  2. Jule

    Also, ich hätte da jetzt aber doch noch so ein, zwei Fragen: Was ist denn mit dem armen Kerl passiert, nachdem er dann doch lebendig wieder auftauchte? Hat er sein Erbe noch irgendwie wenigstens teilweise zurückbekommen? Seinen Lohn nachgezahlt bekommen? Und wurde er wieder „lebendig erklärt“? Steht das in dem Buch? Wenn ja wie heißt das?
    Det is ja soooo gemein, det lässt mir nich schlafen heut Nacht…

    • gepee

      Genau das wollte ich auch fragen – wovon hat der Arme denn den Rest seines Lebens gelebt? Der Wikipedia-Artikel hört genau an derselben Stelle auf wie Daniel …
      Ansonsten: Wieder sehr spannend, gerade auch der Zusammenhang von wissenschaftlicher Forschung und Kolonialismus.

  3. Flusskiesel

    Zum Sauerkraut:
    IIRC hat James Cook auf Erfahrungen der Niederländer zurückgegriffen, die aus kulturellen Gründen Sauerkraut auf ihren Fahrten mitnehmen und weniger Probleme mit Skorbut hatten als andere Nationen.

    Quelle: Ein TV-Mehrteiler, den ich in meiner Jugend gesehen habe.☺

  4. Reinhard

    Der Anfang erinnert mich an meine ungeduldige Erwartung der Sonnenfinsternis von 1999, von der ich über 30 Jahre vorher in einem Astronomiebuch für Kinder gelesen hatte. Allerdings konnte ich davon ausgehen, sie tatsächlich „noch“ persönlich zu erleben. Und habe ich dann auch !

  5. Joel

    Mal wieder eine sehr Interessante Episode aus der Geschichte!

    Den Venustransit 2004 habe ich dank meines Physiklehrers komplett mitbekommen.
    Wir standen als Leistungskurs mit 4 Leuten den ganzen Tag auf dem Schulhof und abundzu kamen andere Klassen vorbei.
    Mit einer einfachen kameraähnlichen Apparatur (ähnlich wie die Camera Obscura) konnte man den Transit auf einem Blatt Papier als kleinen Schatten betrachten, ohne direkt in die Sonne schauen zu müssen.

  6. Frank TOBIAS

    Hallo ihr beiden.
    Seit dem „Emu-Krieg“ bin ich ein begeisterter Hörer eures Podcasts geworden und habe mir in den letzten Tagen ca. 30 Folgen angehört. Einige Geschichten kannte ich schon. Unter anderem die Folge des unglücklichen Gentil und des Venusdurchgangs. Sie wurde von Bill Bryson in “ Eine kurze Geschichte von fast allem“ beschrieben. Dort schreibt Bryson, dass Gentil nach beiden misslungenen Beobachtungen vor der Abreise zurück nach Frankreich auch noch an der Ruhr erkrankte, und das dies ihn nochmal fast ein Jahr ans Bett fesselte. Eine unglaubliche Pechsträhne, doch nicht die einzige. Jean Chappe‘ fuhr monatelang in Kutschen durch den Morast in Sibirien, um dort auf einem Berg den Durchgang zu beobachten, kam aber auf der letzten Etappe wegen eines angeschwollenen Flusses nicht dorthin. Als er seine Instrumente dann auspackte und gen Himmel richtete, machten die Einheimischen ihn für das ungewöhnlich nasse Frühjahrswetter verantwortlich und attackieren ihn und seine Mitstreiter. Dadurch konnte er keine genauen Daten ermitteln.
    Vielen Dank für den Podcast, macht weiter so!
    Frank T. aus A.

  7. Stefan

    In der Folge erzählt ihr, dass das Zusammenführen der Daten damals sehr lange gedauert hat und heute in Sekundenschnelle passieren würde. Dafür gab es vor kurzem ein prominentes Gegenbeispiel: Die Daten für das Foto des schwarzen Lochs haben an jedem Ort mehrere Festplatten gefüllt und weil ein Teleskop am Südpol steht, hat hat es auch mehrere Monate gedauert, bis die Daten an einem Ort waren. Die genaue Zeitdauer habe ich leider nicht mehr präsent. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich davon im Raumzeit Podcast in der Folge über Schwarze Löcher gehört.

    • Dieter

      Das war genau das, was mir auch bei dieser Aussage in der Folge eingefallen ist. Das Event Horizon Telescope ist produzierte im April 2017 vier Bilder an vier Tagen mithilfe von 8 Teleskopen weltweit. Die Menge der Daten, die hier verteilt produziert wurden, war etwa 5 PetaByte, also 5.000 Terabyte oder 0,5 Tonnen Festplatten oder 108 Millionen Mal diese Podcast-Cast Folge. Wenn man das über das Internet schickt, würde es 25 Jahre dauern. Und es gibt eine Reihe von anderen Experimenten, wo die Übertragung nicht in Sekunden funktioniert, z.B. der Large Hadron Collider des CERN, die Klimadaten des DKRZ, …

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