GAG237: Friedrich Anton Mesmer und der Animalische Magnetismus

Wir springen in dieser Folge ins 18. Jahrhundert. Es ist das Jahr 1778 und der Wiener Arzt Friedrich Anton Mesmer lässt sich in Paris nieder, um dort eine Praxis zu eröffnen. Schnell zieht er jedoch die Skepsis der etablierten Mediziner des Landes auf sich, denn er erfreut sich schnell großer Beliebtheit, doch seine Behandlungsmethoden sind mehr als außergewöhnlich.

Wir sprechen darüber, was es mit Mesmers Behandlungsmethoden auf sich hatte, wie er dazu kam, was sie ihm einbrachten und was heute noch davon übrig ist.

Die erwähnte multimediale Aufbereitung Mesmers und seiner Nachfolger gibt’s hier zu sehen.

Das Episodenbild zeigt einen Holzstich mit Mesmers Porträt, Ursprung unbekannt, Datum unbekannt.

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16 Replies to “GAG237: Friedrich Anton Mesmer und der Animalische Magnetismus”

  1. Denis

    Daniel fragte: Kann man nur mit nassen Fingern die Glasharmonika spielen? Franklins originale Glasharmonika spielte man tatsächlich nur mit “benetzten Fingern“. Jedoch: “Da indessen das Spielen der Harmonika zuweilen auf die Reizbarkeit mancher nervenschwachen Damen unangenehm einwirkte, ja sogar Ohnmachten zur Folge hatte, so geriet der Abbate Mazucchi auf den Gedanken, die Töne den Glocken auf andere Art zu entlocken, wodurch sie vielleicht weniger nervenangreifend sein möchten – und zwar mittelst eines Violinbogens, dessen Haare mit einer Mischung Kolophonium und Terpentin oder Wachs, oder mit Seife bestrichen wurden. Der hierdurch gewonnene Ton war sanft und schönklingend.“ (Gathy, August (Hg.): Musikalisches Conversations-Lexikon. Encyklopädie der gesammten Musik-Wissenschaft für Künstler, Kunstfreunde und Gebildete, zweite, vermehrte und verbesserte Auflage, Hamburg 1840, S.198f.) Übrigens haben sowohl Mozart (KV 617) als auch Beethoven für die Glasharmonika komponiert. Lieben Gruß!

  2. Ralf Huttary

    Licht (2017) ist ein sehenswerter
    österreichisch-deutscher Spielfilm über die Pianistin M.T.von Paradis und Franz Anton Mesmer.

  3. Juwie

    Noch was zur Glasharmonika auch in der Oper für Frauen, die dem Wahnsinn nahe sind, gerne genutzt. Einfach mal nach „Lucia di Lammermoor Glasharmonika“ suchen.

    Und diese Arie ist auch die erste, die von einem Alien gesungen wurde! Leider nur im Film „das fünfte Element“, nur mit einer Querflöte anstelle der Glasharmonika

  4. Moo Crumpus
  5. Alex

    Das Thema Mesmerismus bei E. T. A. Hoffmann ist richtig spannend:
    Die Figuren unterziehen sich da reihenweise magnetischen Kuren – oder werden ihnen unterzogen (nicht immer ganz freiwillig), z. B. in „Der Magnetiseur“ (aus dem zweiten Band der „Fantasiestücke nach Callot’s Manier“ von 1814, also sogar noch vor Mesmers Tod), „Der unheimliche Gast“ (aus den „Serapionsbrüdern“ von 1820) oder „Das öde Haus“ (1817, im zweiten Teil der „Nachtstücke“).
    Überhaupt ist die Thematik bei den Romantikern gerne auch mit dem Unbewussten, Unheimlichen, dem Traum und der Grenze zum Wachen verwoben, im „Sandmann“ etwa findet sich das auch wieder.
    Die Art und Weise, wie besonders in der Romantik wissenschaftliche Erkenntnisse und Theorien der Zeit aufgegriffen und verarbeitet werden, ist eh sehr spannend – Mesmer insbesondere, weil der sich letztlich über Diskurse zum Unheimlichen bis heute durchzieht (und man ihm in kaum einem Germanistik-/Literaturstudium auskommt, genauso wenig wie Freud übrigens – nach wie vor ein Heiliger in gewissen LitWiss-Kreisen – , die Verbindung ist stärker als man auf den ersten Blick meinen möchte).

    Interessierten sei folgende Seite ans Herz gelegt (und natürlich intensive Hoffman-Lektüre): https://etahoffmann.staatsbibliothek-berlin.de/erforschen/romantik/elektrizitaet-und-magnetismus/

    • Peter

      Gerade lese ich von Guy de Maupassant “Der Horla”, in diesem Schauerstück wird Mesmer sogar namentlich erwähnt. Ein weiterer Beleg für deine Ausführungen 🙂

  6. Thomas K

    Das mit dem Gewichtsverlust durch entweichendes Phlogiston ist genau falschrum: Wenn bei der Verbrennung Phlogiston entweicht, steigt das Gewicht. Phlogiston hat also quasi ein negatives Gewicht. Das wurde später von Lavoisier so gelöst, dass er das Phlogiston durch sein Gegenteil ersetzt hat: Statt „Phlogiston entweicht“ sagte er „Sauerstoff wird aufgenommen“. Der Sauerstoff hat ein positives Gewicht, und alles passt. Aber das kommt später in GAG263.

    Außer Benjamin Franklin (der kam bisher zweimal vor, aber ich weiß nicht mehr wo) waren auch Lavoisier (GAG263) und Guillotin (GAG107) Mitglieder der Kommission.

    Und Hypnose ist kein in der Medizin akzeptiertes Mittel. Sie wird von unseriösen Psychotherapeuten eingesetzt, um angeblich verlorene Erinnerungen wiederzugewinnen, z.B. an satanischen Missbrauch (GAG206 – Von Verliesen und Drachen), oder an frühere Leben, oder an Entführung durch Außerirdische – aber das sind natürlich falsche Erinnerungen. Woran man sich erinnert, hängt vom Weltbild des Therapeuten ab.

  7. Johanna

    Interessante Folge. Spannend wenn auch frustrierend ist diese Geschichte wenn man bedenkt dass auch heute noch irgendwelche Schwurbler “alternative Heilmethoden” verbreiten und ähnlich wie damals Mesmer u.A. Geld damit machen andere darin auszubilden. Über 200 Jahre später sollte man meinen dass wir schon weiter sind, zumal heute sehr viel besser unterscheidbar ist was wissenschaftlich wirksam ist und was nur placebo…

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