GAG149: Die Kabeljaukriege

Wir springen in dieser Folge nicht weit zurück. Die Geschichte beginnt in den späten 50er Jahren des 20. Jahrhunderts. Wir befinden uns in Island, und wie der Name schon sagt, dreht sich die Geschichte unter anderem auch um Kabeljau. Denn der ist ein begehrtes Gut, nicht nur bei den isländischen, sondern besonders auch bei den britischen Fischern. So sehr, dass sich im Jahr 1958 ein Konflikt entfaltet, der bis in die späten 1970er Jahre reichen sollte.

Das erwähnte Paper heißt „The Cod Wars: a re-analysis“, ist aus dem Jahr 2016 und von Sverrir Steinsson, erschienen in der Publikation „European Security“.

Das Episodenbild zeigt den Zusammenstoß des isländischen Küstenwacheschiffs „Odinn“ mit dem britischen Kriegsschiff „Scylla“. Lizenz: Issac Newton, Scylla-Odinn, CC BY-SA 2.5

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6 Replies to “GAG149: Die Kabeljaukriege”

  1. Led

    Sehr interessante Episode. Gerade für mich, da ich in Bremerhaven, dem ehemals größten Fischereihafen Europas, wohne. Die Ausweitung der isländischen und später internationalen Hoheitsgewässer hat nicht nur Großbritannien und die dortige Fischwirtschaft (Grimsby ist übrigens aus wirtschaftlicher Verbundenheit Partnerstadt Bremerhavens) stark getroffen. Vom Bremerhavener Fischereihafen aus fuhren noch 1967 85 Trawler in die Nordsee, zumeist vor die isländische und norwegische Küste. Wenige Jahre später rutschten die Hochseefischerei und die weiterverarbeitenden Betriebe in eine schwere Krise. Tausende von Arbeitsplätzen gingen verloren. Seit den 90ern gibt es hier praktisch keine Fischfang-Industrie mehr. Ähnlich erging es auch Cuxhaven. Die Fischverabeitungsindustrie in Bremerhaven hat die Krise überstanden. Allerdings kommt der Fisch heute hauptsächlich per Flugzeug aus Island. Im Bremerhavener Fischereihafen kann übrigens der Trawler „Gera“ besucht werden. Auf dem Museumsschiff wird der Alltag der Hochseefischer und die eingesetzte Technik thematisiert. Die Geschichte der weiterverarbeitenden Industrie ist ein Thema der Ausstellung im Historischen Museum Bremerhaven. Beides sehenswert – und gar nicht mal so weit von Hamburg entfernt.

    • Daniel

      Vielen Dank für das Feedback und die Ergänzungen und Bezüge zu Cuxhaven und Bremerhaven, sehr spannend! Und gerade Bremerhaven habe ich schon länger auf dem Zettel, da möchte ich in den nächsten Wochen auf jeden Fall mal hin.

  2. Jule

    Tja, als Veganerin habe ich zwischendurch kurz von kriegerischen Kabeljauschwärmen geträumt, die MobyDick-like die verdammten Trawler jagen.
    Aber nein.
    Und, ähem, die Malvinen sind ja nun nicht gerade in Europa. Wobei dieser Krieg ja wenigstens die blutigste faschistische Militärdiktatur Südamerikas beendet hat, warum ich da (als Deutschargentinierin) zwiegespalten bin. Mal ganz davon abgesehen, dass es um Erdöl ging und die britischen Schafzüchter, die dort leb(t)en, eben Briten bleiben wollten. Und wenn frau mal von ursprünglichem „Besitz“ des Landes und den Ureinwohnern anfängt… Naja.

  3. Ulf

    Moin,

    das Fischereimuseum (Víkin Sjóminjasafnið) in Reykjavík hat die geheime Spezialwaffe, die in diesen Auseinandersetzungen verwendet wurde. Die Objektbeschreibung lautet:

    “Trawl-Wire Cutters: Iceland became involved in three “Cod Wars” with the UK when its fishing limits were extended in the 1950s to 70s. The Icelandic Coast Guard intercepted Brittish trawlers, and Royal Navy ships escorted the Brittish fishing vessels. The dispute grew so acrimonious in 1976 Iceland severed diplomatic relations with the UK. Out in the fishing grounds, vessels collided or where rammed. During the last two Cod Wars the Coast Guard deployed a “secret weapon”, the trawl-wire cutter: while a trawler was fishing, the cutter would be towed across the trawl wire to cut the wires, with the loss of the trawl and all the fish.”

    Ein Bild von so einem Dingens findet sich z.B. hier: https://icelandmag.is/article/british-museum-gifted-icelandic-secret-weapon-which-secured-victory-over-uk-cod-wars

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