GAG117: Tunix, Tuwat und die Entstehung des Chaos Computer Clubs

Vor 40 Jahre haben Spontis in Berlin zu einer „Reise nach Tunix“ aufgerufen und zu einer Ausreise aus dem „Modell Deutschland“.

Aufruf in der taz, während des Tuwat-Kongresses, 1981 zu einem Treffen von Komputerfrieks.

Der dreitägige Tunix-Kongress Ende Januar 1978 war für viele, die sich dem linken Spektrum zugehörig fühlten, ein Wendepunkt und war Initialzündung für viele neue Projekte – von denen es heute noch einige gibt. Wenige Monate nach dem Deutschen Herbst kam nun im linken Spektrum wieder Aufbruchstimmung auf. Einigen gilt der Tunix-Kongress daher als Geburtsstunde der Alternativbewegung in Deutschland.

Drei Jahre später, im August 1981, fand dann in Berlin der Tuwat-Kongress statt und Komputerfrieks riefen zu einem ersten Treffen auf, das wegweisend war für die Gründung des Chaos Computer Clubs wenige Jahre später.

Der Historiker Michael März hat uns in dieser Episode als Experte unterstützt. Er hat mit einer Arbeit über die Linke Ende der 70er Jahre promoviert („Linker Protest nach dem Deutschen Herbst. Eine Geschichte des linken Spektrums im Schatten des ’starken Staates‘, 1977-1979“). Vielen Dank fürs Mitmachen!

Die Zeitzeugen-Einspieler und der Einspieler mit dem Einladungsschreiben TUWAT.TXT stammen aus dem Podcast CRE, wo Tim Pritlove in Episode 77 mit Wolf Gevert, Klaus Schleisiek und Jochen Büttner über das Zustandekommens des Tuwat-Treffens sprach.


TU 76-77 (7.8)

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6 Replies to “GAG117: Tunix, Tuwat und die Entstehung des Chaos Computer Clubs”

    • Daniel

      Gute Frage! Ich weiß gar nicht, ob es einen speziellen Grund gab, das Motto für den 34c3 zu verwenden. Werde ich gleich mal noch nachfragen.

  1. Jule

    Krass! Hätte nicht gedacht, dass die von mir seit einiger Zeit besuchten Cryptoparties eine so lange Tradition haben. Sind ja fast so alt wie icke 😉

  2. Mathias

    Als großer Fan des Podcast muss ich doch hier einmal einen kritischen Kommentar hinterlassen. Ich fand die Folge relativ substanzlos und die schwächste bisher. Wenn Richard sagt, dass er viel gelernt hat, dann fallen mir nur drei Dinge ein: Es gab ein Meeting der alternativen Szene Ende der Siebziger, das Tunix hieß und ein Meeting Anfang der 80er, das Tuwat hieß. Und aus diesen Veranstaltungen sind der CCC, die Grünen, die Atomkraftgegner etc. hervorgegangen. Das wars. Die Einbettung in den historischen Kontext fand ich etwas kurz und die Inhalte in der Folge wiederholten sich ständig: Spannende Veranstaltungen, alle kamen zusammen, Geburtsstunde der alternativen Szene. Nichts weiter. Schade. Aber auch ein guter Podcast muss mal schwache Folgen haben.
    PS: Am Anfang spricht Daniel kurz von den 1860ern (?). Nehme an, die Fußballfans waren nicht beteiligt 😉

    • P. Paul

      Hallo Mathias, schließe mich Dir an – irgendwie sind Daniel’s Beiträge immer mehr ein Auf und Ab geworden. Statt Geschichte aus der Geschichte, ist das mehr eine Parteigeschichte geworden in dieser Folge. Schade! V.a. das CCC gibt wesentlich mehr „Stoff für Geschichten“ her als es hier gewürdigt wurde!

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