GAG104: Crécy – Chronik eines Versagens

Wir springen in dieser Episode wieder ins europäische Mittelalter. Genauer an den Anfang eines Konflikts zwischen England und Frankreich, der schlussendlich über 100 Jahre dauern sollte. Fokus der Geschichte ist die erste große kriegerische Auseinandersetzung zwischen Edward III. von England und Philip VI. von Frankreich – die Schlacht von Crécy.

Wir sprechen darüber, wie eine Kombination aus Arroganz, Fortschrittfeindlichkeit und Beratungsresistenz zu einem Lehrstück militärischen Versagens wurde.

Literatur

Die in der Episode erwähnte Literatur ist die hervorragende Reihe über den 100-jährigen Krieg von Jonathan Sumption – Band 1 erklärt ausführlich aber sehr lesbar die ersten Jahrzehnte des Konflikts.

Die Sammlung an Essays über Details der Schlacht, der diversen Heereszusammenstellungen und der jeweiligen Chronisten heißt „The Battle of Crécy, 1346“ und wurde von Andrew Ayton und Philip Preston herausgegeben.

Schließlich natürlich noch die „Grail Quest“ Serie von Bernard Cornwell, eine fiktive Geschichte über Bogenschützen während des 100-jährigen Krieges.

Das für diese Episode verwendete Episodenbild ist aus einem Manuskript des Chronisten Jean Froissart, der als einer der wichtigsten Chronisten der ersten Hälfte des 100-jährigen Krieges gilt. Es ist gemeinfrei verwendbar.

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12 Replies to “GAG104: Crécy – Chronik eines Versagens”

  1. Marc

    Da wartet man 104 Ausgaben auf eine militärhistorische Folge (ja ok – die Janitscharen waren schonmal ein Anfang), und bekommt dann gleich so ein 48 minütiges Brett geliefert. Daumen hoch!
    Richard schien es auch Spaß gemacht zu haben, man konnte förmlich heraushören, wie er die Preisgabe seines Wissens genoss 😉

  2. lisa

    Eine super spannende Folge – obwohl mir alles Militärische verhasst ist. Aber hier wird deutlich: auch das Militär ist nur ein Aspekt der Gesellschaft. Und der Einblick in Denken, Regeln und Hierarchien zu dieser Zeit ist bei dieser Folge wirklich wieder Mal genial gelungen. Wie kommt’s nur, dass es zu jedem Zeitalter genügend Menschen gab, die sich so sinnlos verheizen ließen. Einfach Mal schon vorher die Armbrust wegwerfen, nicht erst, wenn man auf der Verliererseite landet… Naja dauert wohl noch ein paar Jahrhunderte…

    • Richard

      Hallo Lisa! Danke fürs Lob. Ist natürlich nochmal besonders, wenn dir militärische Themen eigentlich nicht zusagen.

      Und ja, dazugelernt hat die Menschheit was das angeht leider noch immer nicht.

      Lg,
      Richard

  3. Jule

    Boah, das musste ich jetzt zweimal (wach!) anhören.
    Ich schließe mich mal Lisa an, Schlachten sind jetzt nicht so meins. Zum Leidwesen meines Sohnis bin ich während der Kampfszenen der Hobbit-Trilogie immer entspannt pinkeln oder irgendwas holen gegangen. Für ihn die Highlights, für mich absolut langweiliges Gemetzel. Und wenn Pferde getroffen werden und umstürzen bin ich immer ganz wütend und traurig, weil unschuldige Tiere wieder missbraucht und gequält werden. Kann ich nicht sehen.
    Und die Exkurse haben meiner Konzentration jetzt auch nicht gedient. Obwohl ich die mag und die das für mich Interessante hier enthielten, warum ich auf „Wiederholen“ getippt habe.
    Generell mag ich ja das sog. Gelaber besonders gern; am Anfang, zwischendurch und am Ende. Sonst könnte ich ja auch Schulbuchartikel lesen. Außerdem, wenn ich einen podcast machen würde, würde ich das halt so machen, wie ich das gut finde. Muss ja niemand zuhören.
    Aber ich mag auch die outtakes am Schluß sehr gern, weil frau da hört, wie lieb Ihr Euch habt und wie nett Ihr miteinander umgeht. Da geht mir das Herz auf und ich freue mich mit 🙂
    Viel-eischt köhnt ihrr das ähste maaal die verschiedenen Heere immer mit dem zugehörigen Akzent sprechen, damit ich sie mir besser vorstellen und auseinanderhalten kann?

  4. Kai Dieckmann

    Hier noch ein Literaturtip, für alle, die nicht gleich 4000 Seiten lesen wollen: Barbara Tuchman’s “Der ferne Spiegel”, eine gut zu lesende Geschichte des 100jährigen Krieges. Um die Biografie eines Ratgebers des französischen Königs rankt sie ihre Geschichte dieses Jahrhundert, das neben dem 100jährigen Krieg auch durch den europaweiten Ausbruch einer Pestepidemie gezeichnet war. Die NZZ urteilte nach dem Erscheinen, dass dieses Buch zu den schönsten der historischen Gattung zählt. Und damit hat sie recht!

  5. Carola

    Ich weiß ich bin hoffnungslos hinten mit den Folgen, aber da es noch niemand erwähnt hat bis jetzt – folgender “Fun Fact”:
    Es gibt die Legende, dass das Victory Zeichen (äußerst beliebt bei japanischen Touristen) auf die englischen Bogenschützen des 100 jährigen Krieges zurückzuführen ist. Demnach schnitt man gefangenen Bogenschützen Zeige- und Mittelfinger ab, bevor man sie in die Freiheit entließ. Kamen die Bogenschützen jedoch siegreich nach Hause, zeigten sie schon auf den Schiffen den Leuten an Land jene zwei Finger um ihren Erfolg auszudrücken
    Leider gibt es für diese, meiner Meinung nach coolen Geschichte, keine Belege.
    Allerdings wurden den Bogenschützen (laut den Chroniken des flämischen Geschichzsschreibers Jean de Wavrin) tatsächlich die Finger abgeschnitten, allerdings zwei statt drei.

  6. David Mahier

    Hallo Zusammen,

    ich bin auch sehr spät dran, aber habe auch noch eine Ergänzung : Wenn ein Ritter in seiner Rüstung hinfällt (zum Beispiel vom Pferd) braucht er keine 5 Menschen die ihm hochhelfen. Das schafft er alleine. Aber vielen Dank für diese tolle Folge!

    • Richard

      Servus David! Danke dir für den Hinweis. Ich hab mich ca. 160 Folgen später, in der Folge über die Schlacht von Azincourt, selbst faktengescheckt und diese Behauptung revidiert 🙂
      Liebe Grüße,
      Richard

  7. P. Paul

    Großartige Folge, endlich mal wieder auch etwas aus der militärhistorischen Ecke, für die wir im „HRR“ ja so berühmt waren und gerade in Wien im MHM so viel zu bestaunen haben – großartig aufbereitet, leider nur knapp 50min – ich könnte Richard bei dem Thema stundenlang lauschen!

    Bitte mehr davon!

    Grüße
    Peter

  8. Wolf

    Es gibt auch eine gute und anscheinend auch historisch recht akkurate Beschreibung der Schlacht in Ken Follets „Die Tore der Welt“. Höre ich gerade auf Spotify und habe mir daraufhin gleich nochmal die Folge hier angehört!

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