GAG305: Der Piltdown-Mensch

Wir springen in dieser Folge ins Jahr 1912. In der Nähe des kleinen Ortes Piltdown im englischen East Sussex findet ein Amateur-Archäologe die Fragmente eines Schädels, und nach einigen Monaten der Ausgrabung und Entdeckung weiterer Fossilien, stellt sich heraus, dass dieser nun Piltdown-Mensch benannte Fund eine wahre Sensation für die Frühgeschichte des Menschen darstellt.

Wir sprechen in dieser Episode darüber, warum der Piltdown-Mensch eine beinahe unglaubliche Sensation war, welchen Einfluss er auf die Wissenschaft hatte und warum dieser Einfluss heute in einem ganz anderen Licht gesehen wird als damals.

Das Episodenbild zeigt eine Rekonstruktion des Piltdown-Menschen von James H. McGregor.

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14 Replies to “GAG305: Der Piltdown-Mensch”

  1. Barbara Fischer-Bossert

    Sehr schöner Bericht. Der Piltdown-Mensch ist mir damals im Paläontologie-Studium untergekommen, aber damals war er längst als Fälschung entlarvt. Über den Verursacher haben wir damals auch schon gerätselt.
    Was mich aber deutlich stört, ist, daß Ihr Archäologie und Paläontologie als Synonyme benutzt. Zugegeben, rein sprachlich bietet sich das an, trotzdem sind es zwei völlig verschiedene Fächer:
    – Die Paläontologie befaßt sich mit ausgestorbenen Lebewesen (Fossilien), egal ob Tier, Pflanze, Pilz oder Bakterium. Sie ist damit eine Nachbarwissenschaft zur Biologie, aber auch zur Geologie.
    – Die Archäologie befaßt sich mit den Hinterlassenschaften des Menschen, dazu gehören auch Bauwerke, Gräber und Müllgruben. Infolgedessen gibt es auch Mittelalter-Archäologen, aber sicher keine Mittelalter-Paläontologen. Die Archäologie wird üblicherweise in die Nachbarschaft von Alter Geschichte und Kunstgeschichte verortet.
    Alsl Paläontologin, die familiär von Archäologen umzingelt ist (einer meiner Großväter, meine Eltern und mein Bruder und seine Frau sind/waren Archäologen) stört es mich schon, wenn da kein Unterschied gemacht wird.

  2. Jann

    Super interessante Folge! Was mir allerdings gefehlt hat, ist eine Erklärung, warum Hinton oder Doyle ihre Fälschung nicht aufgelöst hätten, wenn sie’s denn gewesen wären. (Daniel fragt das so halb, aber Richard antwortet nur in Bezug auf Dawson.)

    Ansonsten wollte ich noch anregen, bei solchen Folgen die Dramatis Personnae hier in der Folgenbeschreibung aufzulisten. (À la „XY de Chardin, Mönch“, evtl noch „macht einen zusätzlichen Fund“.) Das würde definitiv helfen, Monate später nochmal Personen nachzuschlagen.

  3. Dani

    Sehr schöne Folge!
    Ihr habt kurz das Thema Gehirnevolution gestriffen, d.h. wie Wissenschaftler aus dem Standpunkt heraus agiert haben, dass der moderne Mensch ja an der Spitze dieser Evolution stehen MUSS. Richard hat das mit Kommentar beendet, den man so verstehen kann, dass ein größeres Hirn schon besser sei. Das ist so nicht ganz richtig. 😉

    Die Geschichte der Betrachtung der Gehirnevolution ist kurz gefasst von folgenden Ideen geprägt:
    1) Der Mensch hat das größte Gehirn aller Lebewesen.
    -> In der frühen Neuzeit fand man dann allerdings, dass Elefanten und Wale größere und schwerere Gehirne haben.
    2) Der Quotient Hirngewicht zu Körpergewicht ist beim Menschen am größten.
    -> Das sieht für den Menschen erstmal ganz gut aus, allerdings haben sehr leichte Säugetiere wie die Spitzmaus einen höheren Wert (Wenn man über die Säugetiere hinausgeht, gäbe es noch viele Vögel, für die das auch gilt).
    3) Dann hat man den Quotienten von 2) um einen exponentiellen Faktor ergänzt, was den sog. Enzephalisationsquotienten ergibt. Bei dieser Berechnung hat der Mensch dann den höchsten Wert. Der exponentielle Faktor hat den Zweck, eine Art Durchschnittsbeziehung zwischen Hirn- und Körpergewicht über viele (Säuge)Tierarten abzubilden. Je höher der Enzephalisationsquotient, desto stärker die Abweichung von diesem Durchschnitt.

    Es ist also tatsächlich etwas komplizierter als gedacht. Dazu kommt noch, dass nicht alle Hirnregionen gleichmäßig zu dem beitragen, das man landläufig Intelligenz nennt.

    [Ein anderer Aspekt ist die Frage von Hirn-IQ-Beziehung innerhalb der Gattung Mensch. Für eine positive Korrelation von Hirngewicht und IQ hat man seit dem 19. Jh. versucht, Belege zu finden, was allerdings erst in den letzten Jahrzehnten durch standardisierte IQ-Tests und Bildgebungsverfahren wie MRT gelungen ist. Ergebnis: Ja, es gibt eine positive Korrelation, diese ist allerdings nicht allzu groß. Unterschiede im Hirngewicht können ca 10% der Unterschiede im IQ bei heute lebenden Menschen erklären.]

    Quelle: Breedlove, Rosenzweig, & Watson. (2007). Biological Psychology.

  4. Christian

    Ich konnte ja lange Leute nicht verstehen, die sich euren Podcast zum Einschlafen anhören. Doch jetzt wo ich mit Gastritis im Bett liege haben mich eure beruhigenden Stimmen auch in das Reich der Träume befördert. Leider hat mein Magen keine Ohren, sonst wäre vermutlich schon geheilt.
    Liebe Grüße

  5. Henrike

    Wieder mal eine sehr informative Folge!
    Eine kleine Ungenauigkeit ist mir allerdings aufgefallen, da ich aus dem Ort komme. Am Anfang der Folge wird Bezug genommen auf einen Unterkieferfund in Heidelberg in Jahr 1907. Wenn man es genau nimmt wurde der Unterkiefer aber in einem kleinen Ort namens Mauer in einer Sandgrube gefunden. Der Ort liegt zwar nur 15 km entfernt gehört aber nicht zu Heidelberg. Finder war der Arbeiter Daniel Hartmann, der bei seiner Entdeckung “Heit haw ich de Adam g´funne“ [Heute habe ich den Adam gefunden] gerufen haben soll. Die Bennenung der Spezies zu der der Unterkiefer gehört trägt vermutlich zusätzlich zur Verwirrung bei: Homo heidelbergensis. Der Name wurde von dem Beschreiber des Unterkiefers, Otto Schoetensack, einem Privatdozenten an der Universität Heidelberg zu deren Ehren vergeben.
    Viele Liebe Grüße

  6. Karl

    BIn mir nicht sicher, aber sollte es nicht DER Kiefer heißen? In der gesamten Folge nennst du es das Kiefer. Sowas ist irgendwie vewirrend. Sorry fürs Korithen kacken

  7. Thomas K

    Dass Conan Doyle verdächtigt wurde, ist wohl ein Beispiel für die Verfügbarkeitsheuristik. „Wer war’s?“ wird gern beantwortet mit „jemand Prominentes“, denn die Nicht-Prominenten kennt man heute nicht mehr. Anderes Beispiel: Conan Doyle wird auch als Verdächtiger für Jack the Ripper genannt, ebenso der damalige Prince of Wales.

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