GAG286: Die verschwundenen Seefrauen Islands

Wir springen in dieser Folge wieder mal nach Island, und sprechen im Zuge dieser Folge nicht nur über eine der bekanntesten Seefrauen Islands, sondern gehen auch der Frage nach, warum Frauen zwar noch während der Frühen Neuzeit zu großen Teilen am Fischfang beteiligt waren, sich das aber ab der Mitte des 19. Jahrhunderts drastisch änderte.

Basis für diese Folge ist das großartige Buch „Seawomen of Iceland“ der Ethnografin Margaret Willson, ohne deren Forschung die Seefrauen Islands heutzutage wahrscheinlich so gut wie nicht mehr bekannt wären.

Das Episodenbild zeigt eine isländische Fischerinnenhütte im 19. Jahrhundert.

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11 Replies to “GAG286: Die verschwundenen Seefrauen Islands”

  1. Natascha

    Apropos Frauen und Hosen: auch Rosa Bonheur, die vielleicht berühmteste Malerin ihrer Zeit (19. Jhd.) bekam die polizeiliche Erlaubnis Hosen zu tragen. Sie brauchte diese Erlaubnis für ihren Beruf (Tiermalerin) um Schlachthöfe für ihre Studien besuchen zu können. Eine Frau, die sich für ein „Männerleben“ entschied – auch eine sehr interssante Biographie.

  2. Basandere

    Das war großartig! Ich habe mal wieder etwas gelernt (no na, das passiert eigentlich jede Woche), aber diesmal habe ich das Gefühl, dass es etwas ist, das ich wirklich im wahren Leben anwenden kann. Spätestens, wenn ich das nächste Mal über Gender Pay Gap oder “Frauen an Bord bringen Unglück” stolpere.

  3. Mathias

    Ich erinnere mich an meine Jahre in Mainz und das Denkmal für das 1914 gesunkene Schiff SMS Mainz. Darauf ist zu lesen: “Seefahrt ist Not”
    Daran musste ich während der Folge denken, als es darum ging, dass die Seefrauen nicht mehr aufs Meer hinausfahren durften. Es war von Euch recht kritisch präsentiert, lediglich als Beschneidung der Freiheitsrechte dieser Frauen, was es zweifelsohne auch war. Gleichzeitig frage ich mich, ob sich die Frauen nicht auch freuten, diesen nicht ungefährlichen und anspruchsvollen Beruf nicht mehr ausüben zu müssen, sondern sich an Land um andere Aufgaben kümmern zu können. Ich möchte nicht behaupten, dass es so war, mir erscheint das aber durchaus als eine Möglichkeit.

  4. Jule

    Ach, meine liebsten Podcasthasen, es ist mir immer noch eine große wöchentliche Freude Eure Stimmen zu hören, nur ist eben der technische Fortschritt seit einigen Monaten mit meinem nun zweiten Smartie nach dem S3mini in Form einer podcast-App selbst zu mir alten Frau durchgedrungen und da kann ick halt nich ma eben kommentieren ohne mühsam auf Eure Website weiterzuklicken.

    Es ist mir aber ein Bedürfnis Euch Kerls meinen feministischen Dank zu übermitteln für die beständige spannende Berichterstattung über interessante Frauen und auch für das für mich absolut glaubwürdige Hinterfragen patriarchal erzähler Geschichte außerhalb der linken Anarchoblase.

    Ich nehme Euch das jedenfalls immer ab dass Ihr das auch so meint und bin voller Hoffnung dass das in den nächsten Generationen laaaaaaaangsam mal was werden könnte mit der Gleichberechtigung.

    Die Werbung stört mich übrigens jar nich, ick find’s im Gegenteil immer sehr lustig und würde es sehr schade finden das nicht mehr hören zu können.

    Bin gespannt um was es nächste Woche geht:-)

  5. Anne

    Wunderbare Folge – vielleicht meine neue Lieblingsfolge!

    Ich will mich aber vor allem mal meiner Vor-Kommentierenden Jule anschließen und ebenfalls eine großes feministisches Lob aussprechen. Ich finde es toll, dass ihr immer wieder Folgen zu spannenden Frauen aus der Geschichte macht oder solche Themen wie Geschlechterrollen nochmal so kritisch reflektiert. Und dass ihr einfach so – als sei es schon das Normalste der Welt – die männliche und weibliche Form beim Sprechen benutzt – das ist mir schon in der letzten Folge von Daniel (mal wieder) positiv aufgefallen.

    Vielen Dank also für die tollen und unterhaltsamen Folgen und die Umsetzung!

  6. AJ

    Danke, gerne mehr von dieser Art an Geschichten. Wer hätte gedacht, dass die Gender Pay Gap damals schon ein Thema der Gesetzgebenden war.

    Ihr hättet allerdings für eure nichtösterreichische Zuhörenden erklären können, was „Schlapfen“ sind 😉

  7. de profundis

    Apropos Gender Pay Gap. Meintet ihr nicht, dass die Arbeiterinnen an Land 40% mehr verdienten als die (männlichen) Fischer zu Wasser? Was ist mit den männlichen Arbeitern, die die gleiche Tätigkeit verrichteten, falls es sie gab? Ich finde es aus wissenschaftlicher Perspektive etwas problematisch, hier ein ideologisches Fass aufzumachen, obwohl das Geschlecht a priori nicht das Kriterium der unterschiedlichen Bezahlung gewesen ist (sondern Landarbeit auf der einen, Fischerei zu Wasser auf der anderen Seite, – das sind zwei unterschiedliche Berufe und können durchaus unterschiedlich bezahlt werden, das sollte auch so erwähnt werden)

    Übrigens, dass Geschlechterrollen eine Konstruktion des 19. und 20. sein sollen, die Rückwirkend der Geschichte “übergestülpt” wurden, halte ich für eine sehr sehr sehr gewagte These. Nicht nur dass bereits durch Aristoteles ein sehr fragwürdiges Frauenbild über das Mittelalter konserviert wurde, gab es nicht ein nicht ganz unrelevantes Buch, das eine nicht weniger fragwürdige Rolle (als die des Aristoteles) der Frau vorgab, an das sich wohl sehr viele Menschen in den letzten Jahrhunderten gehalten haben (mussten)?

    Ich mag eure Beiträge sehr sehr gern, aber bitte bitte tauscht eure wissenschaftliche Genauigkeit nicht mit Ideologie, so gut sie auch noch sein mag.

    Lg, de profundis

  8. Caro

    Ob es Zufall ist, das Island eines der weltweit führenden Länder in Sachen Gleichstellung zwischen den Geschlechtern ist (in Island gehen z.B. ca. 90% der Männer in Karenz)? Vielleicht hat sich ja doch über die Jahrhunderte (wenn auch nur unterschwellig) ein ebenbürtiges Bild zwischen Mann und Frau gehalten?

  9. Theresa

    Hallo, dies ist mein erster Kommentar, er sollte es nicht sein, weil ich alle Folgen bis hierhin gehört habe und euch wirklich klasse finde!
    Wie so oft kommentiert man dann aber nur, wenn einem etwas nicht gefällt – eigentlich ein Unding. Daher entschuldige ich mich vorweg:
    Diese Folge war aus meiner Sicht nichts. Gerade der Kommentar, Geschlechterrollen seien eine Konstruktion des letzten Jahrhunderts, ist natürlich Unsinn gewesen. Hier war wohl der Wunsch „Vater“ des Gedankens.
    Die Geschichte auf nur einer Forscherin basieren zu lassen, halte ich für nicht minder problematisch, wenn man sich anschaut wie gerade in den USA postmodernes wissenschaftliches Arbeiten aussieht. Gerade Island und andere nordische Bevölkerungsgruppen mussten und müssen oft als Spielfeld für Feministinnen herhalten, und eine Hypothese nach der anderen stellte sich als unhaltbar heraus.
    Auch der Ausdruck „Frauen wurden gedrängt in…“ ist schwierig. Es suggeriert Passivität. Ist es undenkbar, dass einige Frauen gern eine andere Rolle übernahmen? Hier müsste man auch erklären, wie bei einer angeblich gleichberechtigten Gesellschaft die Frauen so ohne Weiteres auf jedes Mitspracherecht bzgl. ihrer Rolle verzichteten. Versteht mich nicht falsch, schön wäre es sicherlich, aber ich bin zu sehr Wissenschaftlerin, als dass ich meine Präferenzen vor faktische Korrektheit stellen würde.
    Kurzum: Es ist immer problematisch, Wissenschaftlichkeit mit Ideologie zu vermischen. Deshalb leider die schlechteste Folge, die ich bisher gehört habe, dabei mag ich Richards Folgen eigentlich lieber. 🙈 Sicher wird das wieder besser 🙂

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