Extra: Dirk Liesemer über den Aufstand der Matrosen und den Beginn der Revolution
Der Kieler Matrosenaufstand vom 3. November 1918 gilt als Anfangspunkt der Novemberrevolution 1918/19. Aber wie begann der Aufstand und wie verbreitete sich die Revolution anschließend in wenigen Tagen im Reich? Dirk Liesemer hat ein Buch über die erste Phase der Novemberrevolution geschrieben und er hat dafür viele Aufzeichnungen, Quellen und Berichte zusammengetragen. In „Aufstand der Matrosen. Tagebuch einer Revolution“, mit einem Vorwort von Norbert Lammert (mare-Verlag), zeichnet er die Ereignisse vom 28. Oktober bis zum 12. November nach.
Das Interview mit Dirk Liesemer ist die erste Zusatzepisode der kleinen Themenreihe „Revolution 1918/19“. Wir sprechen über die Ereignisse und auch über die Erinnerungskultur zur Novemberrevolution, die sich im Laufe der Jahrzehnte verändert hat, denn die Matrosen wurden lange Zeit als „Novemberverbrecher“ diffamiert.
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Danke für diese interessante Extrafolge und dafür, dass der gerne übersehene Matrosenaufstand in Wilhelmshaven thematisiert wird. Dirk Liesemer vermittelt in seiner Einführung zu dem Thema allerdings den Eindruck, dass die deutsche Marine bis auf wenige und zu vernachlässigende Einsätze während des Ersten Weltkrieges nur im Hafen gelegen hätte. Zu erwähnen wäre hier aber auf jeden Fall die Skagerrakschlacht vom 31. Mai und 1. Juni 1916 gewesen, die als größte Seeschlacht des Ersten Weltkrieges und eine der größten der europäischen Geschichte gilt. Zwar endete die Schlacht zwischen der britischen und kaiserlichen Marine ohne direkte Auswirkungen auf den weiteren Kriegsverlauf, doch es zeigte sich, dass ein deutscher Sieg gegen die überlegene britische Flotte kaum möglich war. Außerdem starben bei der Schlacht rund 2500 Angehörige der in Wilhelmshaven stationierten Hochseeflotte – hauptsächlich Matrosen – was wahrscheinlich eine traumatische Wirkung auf die beteiligten Marinesoldaten hatte. Beides sorgte sicherlich mit dafür, dass sich die Wilhelmshavener Matrosen dem Flottenbefehl vom 24. Oktober 1918 widersetzten.
Stimmt, die Skagerrak-Schlacht mag im Interview etwas kurz gekommen sein, wird aber im Buch gleich auf den ersten Seiten erwähnt.
Nuja, vielleicht passt Ebert als Stiftungsname doch ganz gut zur NeoLib-SPD, hm?
Ansonsten wieder spannend und erhellend, die zitierten Passagen gefielen mir auch gut.
Sehr interessantes Interview, vielen Dank!
Nur ein Hinweis:Es heißt „Magdeburg“, nicht „Maaagdeburg“ 😉
Zur angesprochenen Erinnerungskultur: Meine frühe Jugend wurde stark von den Büchern Klaus Kordons geprägt, besonders von seiner „Trilogie der Wendepunkte“, die er anhand einer Berliner Arbeiterfamilie von den Roten Matrosen bis zum Ende des zweiten Weltkriegs erzählt. Mich hat es seither eher immer wieder aufs Neue überrascht, wie negativ die Revolutionäre zu manchen Zeiten von manchen Kreisen gesehen wurden.
Das klang auch im letzten Jahr an, in zahlreichen Podcasts zum Umsturz in Bayern.