GAG506: Gerettete Kunstwerke

Im April 1945 lässt der Gauleiter von Oberdonau, August Eigruber, acht Bomben in das Salzbergwerk Altaussee im österreichischen Salzkammergut bringen. Dort wird nicht nur Salz abgebaut. Es die größte geheime Einlagerungsstätte für NS-Raubkunst. Vielleicht ist es überhaupt der größte Kunstschatz, der je an einem Ort gesammelt wurde. Und Eigruber ist entschlossen, die Kunstwerke zu zerstören.

Wir sprechen darüber, wie die Sprengung des Berges verhindert werden konnte und wie eine Kunsthistorikerin es sich zur Lebensaufgabe machte, die vom NS-Regime geraubten Kunstwerke zu retten – darunter auch zahlreiche Werke, die in Altaussee gelandet sind.

Erwähnte Folgen

Literatur

  • Jennifer Lesieur: Rose Valland und die Liebe zur Kunst, 2024.
  • Konrad Kramar: Mission Michelangelo. Wie die Bergleute von Altaussee Hitlers Raubkunst vor der Vernichtung retteten, 2013.

AUS UNSERER WERBUNG

Du möchtest mehr über unsere Werbepartner erfahren? Hier findest du alle Infos & Rabatte!

Wir haben auch ein Buch geschrieben: Wer es erwerben will, es ist überall im Handel, aber auch direkt über den Verlag zu erwerben: https://www.piper.de/buecher/geschichten-aus-der-geschichte-isbn-978-3-492-06363-0

Wer Becher, T-Shirts oder Hoodies erwerben will: Die gibt’s unter https://geschichte.shop

Wer unsere Folgen lieber ohne Werbung anhören will, kann das über eine kleine Unterstützung auf Steady oder ein Abo des GeschichteFM-Plus Kanals auf Apple Podcasts tun.

Wir freuen uns, wenn ihr den Podcast bei Apple Podcasts oder grundsätzlich wo immer dies möglich ist rezensiert oder bewertet.

Wir freuen uns auch immer, wenn ihr euren Freundinnen und Freunden, Kolleginnen und Kollegen oder sogar Nachbarinnen und Nachbarn von uns erzählt!

Du möchtest Werbung in diesem Podcast schalten? Dann erfahre hier mehr über die Werbemöglichkeiten bei Seven.One Audio!


7 Replies to “GAG506: Gerettete Kunstwerke”

  1. Beat

    Vielen Dank für diese Folge, die ich sehr interessant und unterhaltend fand. Etwas irritierend war hingegen, dass ständig von einem „Jeu de pomme“ (mit kurzem „o“) die Rede war, was „Apfelspiel“ bedeuten würde, während es natürlich „Jeu de paume“ (mit langem „o“) hätte heissen sollen. An eurem Französisch müsst ihr definitiv noch feilen. Ansonsten: Bitte weiter so.
    Herzliche Grüsse Beat

  2. Sebastian B.

    Hallo,

    beim Film Momuments Man wird Rose Valland in der Figur Claire Simone immerhin erwähnt, einmal zu Beginn, praktisch im Prolog, und ganz am Ende. Eine Würdigung und Einordnung ihrer Rolle, so wie sie in dieser Folge geschehen ist, ist dies aber leider nicht. Allerdings sollte man hier dem Film zu Gute halten, dass er sich nur auf die Geschichte um das Bergwerk und seine verhinderte Sprengung konzentriert, nicht aber die Geschichte der NS-Raubkunst und ihrer Rückführung.

  3. Manfred Polak

    Moin!

    MONUMENT MEN war nicht der erste bekannte Film, der von diesen Ereignissen inspiriert wurde. Schon 1964 drehte John Frankenheimer THE TRAIN, der von dem erwähnten letzten Kunsttransport von Frankreich nach Deutschland handelt:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Zug_(1964)

    Der Film beruht auf Rose Vallands Buch „Le Front de l’Art 1939-1945“, auch wenn er sich natürlich künstlerische Freiheiten nimmt. Valland selbst kommt darin nur leicht verfremdet als Mlle Villard vor.

    Unter den eingelagerten Gemälden in Altaussee befanden sich auch welche von Velazquez. Hier gibt es ein „offizielles“ Foto von der Rückgabe an die Gemäldegalerie im Kunsthistorischen Museum von Wien:

    https://catalog.archives.gov/id/5757192

    Die Bilder, die hier an der Wand hängen, sind:

    https://www.khm.at/kunstwerke/koenig-philipp-iv-von-spanien-1605-1665-2021
    https://www.khm.at/kunstwerke/infantin-margarita-1651-1673-in-rosafarbenem-kleid-2025
    https://www.khm.at/kunstwerke/infantin-margarita-1651-1673-in-blauem-kleid-2027

    Allerdings haben die Amerikaner bei der Bildunterschrift des Fotos geschlampt. Der französische Hochkommissar hieß nicht Bethourart, sondern Béthouart, und der Vorname von Generaloberst Scheltow war nicht Alexis, sondern Alexej. Vor allem aber stimmt das Datum nicht. Aus der Überschneidung der Amtszeiten der abgebildeten Herren [1] ergibt sich ein Zeitfenster von Juli 1945 bis März 1946, aber keinesfalls Dezember 1948.

    [1] https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_administrators_of_Allied-occupied_Austria
    Scheltow als Stellvertreter von Marschall Konew amtierte noch länger als dieser.

    Im Museum Jeu de Paume waren nach dem 2. Weltkrieg die Impressionisten untergebracht, bis sie 1986 in den wesentlich geräumigeren ehemaligen Bahnhof Gare d’Orsay (nunmehr Musée d’Orsay) umzogen. Jede Menge der franz. Großmeister des Impressionismus und dazu noch etliche van Goghs. Ich war 1980 selbst noch im Jeu de Paume.

  4. Maria

    Wie paradox/pervers, so ein Nazi-Hirn.
    Einerseits die Gier Kunstwerke zu besitzen, wobei man von außen versucht ist zu denken, dass die Motivation dazu aus Wertschätzung und Verehrung der Kunst entsteht, immerhin war Hitler mal Hobbymaler gewesen, was aber wohl nicht der Fall ist, wenn man diese lieber zerstört, als dass man zulässt, dass sie jemand anderes genießen und verehren kann.

    So etwas ähnliches, aber noch viel schlimmeres, geschah mit einer ganz anderen Art von „Besitz“: den Gefangenen der Konzentrationslager, die man beim Zurückweichen der Wehrmacht lieber in die Todesmärsche trieb, bei denen viele an Erschöpfung starben oder direkt erschossen wurden wenn sie nicht mehr weiter konnten, als dass man ihre Befreiung durch die vorrückenden Alliierten hingenommen hätte.
    Gruselig.

  5. Mella

    Superspannende Folge! Ich habe sie mir gleich zwei mal angehört, weil ich sie so faszinierend finde. (Und nebenbei gefiel sie mir besser als der Film Monument Men)
    Beim Punkt, wo Daniel erzählt hat warum das Salzbergwerk als Lagerungsstätte ausgewählt wurde habe ich kurz aufgehorcht, da ich mich in meinem Beruf mit solchen Dingen auch beschäftige: Das mit der stabilen Luftfeuchtigkeit durch das Salz im Bergwerk wird heute noch durch Restaurator*innen im Museum genutzt. Hier werden Salzlösungen zur Konditionierung der Vitrine verwendet; zB. wird mit Kaliumcarbonat eine 43%ige und mit Natriumchlorid eine 75% ige relative Luftfeuchtigkeit erreicht. Klingt zwar nach einer altmodischen Methode, aber da sie nachhaltiger und störungsunempfindlicher als Klimageräte ist und ggf. auch Schadstoffe aus der Luft filtern kann laufen da zurzeit einige Forschungen zu diesem Thema.
    😄 Ein bisschen unnützes Wissen am Rande.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Ein Buch!

Wir haben ein Buch geschrieben! Es sind zwanzig Geschichten aus der Geschichte, es geht ums Reisen, Expeditionen und alles, was damit zusammenhängt. Erhältlich im gut sortierten Buchhandel oder wo auch immer ihr eure Bücher kauft!

Buch Cover

Seit über neun Jahren erzählen sich die Historiker Daniel Meßner und Richard Hemmer Woche für Woche gegenseitig eine Geschichte aus der Geschichte. Das Besondere daran: der eine weiß nie, was der andere ihm erzählen wird. Dabei geht es um vergessene Ereignisse, außergewöhnliche Persönlichkeiten und überraschende Zusammenhänge der Geschichte aus allen Epochen.

Mehr Podcasts

Buch Cover