GAG483: Bounty, Brotfrucht und die Rum-Rebellion
Am 28. April 1789 wird William Bligh mit 18 weiteren Seeleuten in einem Beiboot mitten im Südpazifik, auf offener See, ausgesetzt. Es ist der Auftakt zum wahrscheinlich berühmtesten Aufstand der Seefahrtsgeschichte: der Meuterei auf der Bounty. Aber auf welcher Mission war Bligh mit der Bounty überhaupt im Südpazifik unterwegs und was hat die Brotfrucht damit zu tun?
Wir sprechen in der Folge über die Meuterei auf der Bounty, aber vor allem über eine weitere Rebellion gegen Bligh. Diesmal als Gouverneur von New South Wales: die Rum-Rebellion, den ersten und einzigen Militärputsch in der Geschichte Australiens.
Erwähnte Folgen
- GAG177: Robert Fortune, Botaniker und Teespion – https://gadg.fm/177
- GAG226: Der Untergang der Batavia – https://gadg.fm/226
- GAG248: Der Venustransit von 1761/69 und das erste wissenschaftliche Großprojekt – https://gadg.fm/248
- GAG254: Eine kurze Geschichte des Kautschuks – https://gadg.fm/254
- GAG247: Der Emu Krieg von 1932 – https://gadg.fm/247
Literatur
- Füchtenschnieder, Simon. Meuterei im Paradies: Die Fahrt der Bounty und der globale Seehandel im 18. Jahrhundert, 2024.
- Alexander, Caroline. The Bounty: The True Story of the Mutiny on the Bounty, 2003.
- Duffy, Michael. Man of Honour: John Macarthur, 2003.
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Hallo Daniel
Das war mal wieder eine sehr schöne Folge. Besten Dank für das Weihnachtsgeschenk!
Wenn gestattet, eine Frage dazu, auch wenn es in der Folge noch nicht mal eine Randnotiz ist. Der gleiche Punkt ist mir aber auch schon auf die ein oder andere Art in früheren Zeitsprung Folgen aufgefallen und ich wundere mich immer wie das so einfach ging: Du erwähnst, das Bligh nachdem er nach der Meuterei es geschafft hat wieder halbwegs in die Zivilisation zurück zu kommen, ein Schiff gekauft hat. Das klingt so einfach, so beiläufig. Aber wenn man sich vorstellt, das jemand in einer Nussschale auf dem Meer ausgesetzt wird, das ganze gerade so überlebt und dann tausende Km von Zuhause wieder auf Menschen trifft, dann frag ich mich doch wie das geht. Das Kleingeld dafür haben ihm die Meuterer ja vermutlich nicht mitgegeben. Vermutlich hatte er auch nichts in der Tasche um sich als sich auszuweisen oder seinen Auftraggeber nachzuweisen um dann auf Kredit der Marine ein Schiff kaufen zu können. Eine Filiale seiner Sparkasse bei der sein Kontostand bekannt ist wird auch nicht vor Ort gewesen sein.
Also mir ist das alles ein Rätsel. Aber vielleicht kannst du mich ja aufschlauen.
Vielen Dank
PS: Beim Thema Transport von Pflanzen fehlt eindeutig der Verweis auf die Bananenfolge
Diese Frage habe ich mir auch gestellt… es gab doch auch noch keine Telegrafie… und auf Timor waren keine Engländer, sondern Portugiesen und Niederländer. Geben die auf Treu und Glauben einem unbekannten Engländer Kredit?
Spannende Episode. Was mir fehlt, aber würde den Rahmen sprengen, der Hintergrund warum die Engländer so viele Sträflinge hatten und deportiert haben. Es bräuchte eigentlich einen Artikel über das „Enclosure Movement“ denn das war einer der Hauptgründe warum so viele Menschen straffällig wurden und für teils Lappalien verhaftet und deportiert wurden. Der Adel entledigte sich unliebsamer Bevölkerung der man ihre Lebensgrundlage entzogen hatte indem man alles freie Land auf einige Wenige verteilte.
Frei nach Heinz Erhardt: Daniel zu seinem Freund: „Richard, mein Bester, steh doch nicht so Cognac… äh, Rum!“ 😉
Moin, spannende Folge, aber mir stellen sich Fragen:
1. Du sagst, Bligh sei von Tahiti nach St. Helena gefahren – wie rum eigentlich?
2. Du sagst, die Britische Marine habe Rum zum Teil der Standardrationen gemacht, weil Brandy so schwer in die Karibik zu bringen gewesen sei. Jetzt muss man ja aber Rum in die ganze Welt bringen – ist das so viel einfacher?
3. Die erste britische Kolonie in Australien wird New South Wales genannt – aber wieso eigentlich „South“? Alle anderen Kolonien werden immer nach kompletten Ländern benannt (New England, New Caledonia, New Zealand, New Brunswick, …) und ich bin mir auch keiner so krassen Trennung zwischen Nord- und Südwales bewusst. Wales ist ja auch nicht allzu groß…
Ich habe zu 3 etwas gegooglet – es scheint keinen Konsens zu geben. Am spannendsten fand ich aber die Beobachtung, dass es an mehreren Stellen der Welt schon ein New Wales gab (u.a. Ontario und Pennsylvania), was dann aber wieder umbenannt wurde. Möglicherweise, weil zwei W hintereinander zu unbequem in der Aussprache sind.
Danke für die interessante Folge über die Rum-Rebellion. Ich schätze es sehr, dass ihr euch bemüht, in eurem Podcast Frauen entsprechend Platz zu geben bzw. auch von den Frauen rund um männliche historische Persönlichkeiten zu berichten. Ich habe es nur schade gefunden, dass zwar erwähnt wird, dass Bligh seine Tochter mit nach Australien nahm, während seine Ehefrau in England blieb, man aber nichts über ihr weiteres Schicksal erfährt. Immerhin hat sich die Situation in Australien für Bligh ziemlich dramatisch entwickelt. Inwieweit betraf das auch seine Tochter? Auch wenn nichts über das spätere Leben der beiden Frauen bekannt ist, hätte man zumindest diesen Umstand kurz erwähnen können.