GAG420: Harry Anslinger und der erste „War on Drugs“

Wir springen in dieser Folge in die USA der 1930er Jahre. Die Alkoholprohibition ist gescheitert, stattdessen fokussiert sich Harry Anslinger, der Leiter des Bundesbüros für Betäubungsmittel, nun auf ein neues Rauschmittel: Cannabis.

Wir sprechen in dieser Folge über seine Kampagne gegen die Droge, die mithilfe des Zeitungszaren William Randolph Hearst bestehende Ressentiments gegen Minderheiten ausnützte, um Cannabis zum „Kraut des Teufels“ hochzustilisieren.

Literatur

  • E. L. Abel. Marihuana: The First Twelve Thousand Years. 1980.
  • Isaac Campos. Home Grown: Marijuana and the Origins of Mexico’s War on Drugs. 2012.
  • Johann Hari. Chasing the Scream. 2016.
  • Martin A. Lee. Smoke Signals: A Social History of Marijuana – Medical, Recreational and Scientific. 2012.

Im Episodenbild ist eine Cannabispflanze zu sehen.

AUS UNSERER WERBUNG

Du möchtest mehr über unsere Werbepartner erfahren? Hier findest du alle Infos & Rabatte!

NEU: Wer unsere Folgen lieber ohne Werbung anhören will, kann das über eine kleine Unterstützung auf Steady oder ein Abo des GeschichteFM-Plus Kanals auf Apple Podcasts tun.

Wir freuen uns, wenn ihr den Podcast bei Apple Podcasts oder grundsätzlich wo immer dies möglich ist rezensiert oder bewertet.

Wir freuen uns auch immer, wenn ihr euren Freundinnen und Freunden, Kolleginnen und Kollegen oder sogar Nachbarinnen und Nachbarn von uns erzählt!


21 Replies to “GAG420: Harry Anslinger und der erste „War on Drugs“”

  1. Thomas+K

    Nachdem Richard in Folge 418 und 420 etwas über Senf und Hanf erzählt hat, prophezeie ich, dass es in Folge 422 und 424 um Genf und Fünf gehen wird.

  2. Olli

    Ich möchte mich an dieser Stelle darüber beschweren, dass es seit Lene die Folgen schneidet am Ende keine Outtakes mehr gibt. Das prangere ich an!
    Lene, Du kannst uns das nicht länger vorenthalten!
    🙂

    • Richard

      Das ist nicht richtig! Tatsächlich haben wir bei fast jeder Folge seit Lene schneidet ein Outtake (bei dieser ausnahmsweise mal nicht). Es hängt aber auch immer ein bisschen damit zusammen, ob es auch irgendwas outtakewürdiges gibt. Diesmal leider nicht 😢

  3. Gerald

    Hallo, danke für die tolle Folge! Besagter Zeitungsmogul dürfte übrigens Vorlage für Orson Welles „Citizen Kane“ sein, dessen filmische Figur mit dem kryptischen Wort „Rosebud“ verstirbt.

  4. Luca

    Hallo ihr beiden,
    Ich habe die momentane folge zwar noch nicht gehört aber ich wollte erstmal mich bei euch bedanken.Auch wenn nicht direkt habt ihr meine Woche immer ein bisschen leichter gemacht mit euren Podcast. Den ich immer unterwegs gehört habe jetzt schon seit 2 Jahren ich komme dazu diesen Kommentar zu verfassen da ich heute Speicher räumen musste auf meinen Handy und dieser Podcast einfach den größten Platz genutzt (rund um die 10 GB)hat, da ich auch einpaar ältere folgen immer mal zusätzlich zur wöchentlichen Folge heruntergeladen hatte.

  5. Nancy

    Hallo zusammen, vielen Dank für diese spannende Folge, die auch mal wieder zeigt, wie leicht es ist, andere durch das Verbreiten von unbewiesenen Behauptungen zu manipulieren – hier angebliche Gewaltexzesse zur Cannabis. Und die Menschen lernen einfach nicht dazu. 😑

    Eine kleine Anmerkung zur Aussprache: Richard spricht die französische Silbe *agne scheinbar grundsätzlich *ann aus. Aber wie schon bei Champagne oder Bretagne gilt, dass es *anje gesprochen wird.

    Und noch eine Idee für die Feedgag-Folgen: Warum plant ihr sie nicht regulär für einmal im Quartal ein statt monatlich. Das wäre vielleicht eher machbar.

    Ansonsten: Bitte macht einfach weiter so!

  6. Stefan

    Hallo, ich habe ein (digitales) Ticket für München am 20. Oktober zu verschenken. Wer sich als erstes meldet, bekommts.
    stg (at) st-gabriel.de

  7. Anette

    „das wächst ziemlich gut“
    :))
    Gelungene Quintessenz!
    Ich wusste bereits viel zu dem Thema, aber der Rassismus-Aspekt war mir bisher völlig entgangen. Sehr einleuchtende Argumentation. Macht mich so wütend, dass ich jetzt eigentlich einen Haschkeks brauche…

  8. Anette

    Im Laufe der vergangenen Woche habe ich die Folge mehrfach gehört, und nebenbei sind ein Menge großartiger neuer Titel in meine YouTube-Playlist gewandert…
    Bei dieser Aufnahme von „Muggles“ von Louis Armstrong werden Vintage Plakate von „Reefer Madness“ und ähnlichen Filmen eingeblendet:
    https://youtu.be/R8TvgVTGkBQ?si=2Fh1fH4RxezgTap2
    Grell! Wer da nicht noch mehr Lust auf das Zeug bekommt, muss schon halb tot sein!? Ich schlage den Ausdruck „Anslinger-Effekt“ vor für den psychologischen Trick, etwas begehrenswerter zu machen, indem man es verbietet 😂

  9. Christian

    Uiuiui, ich habe diese Folge erst mit Verspätung gehört und bin erstaunt darüber, dass die erwähnte (zugegebenermaßen historische) Studie, die Cannabis als unschädlich darstellt, unwidersprochen bleibt. Nun ist dies aufgrund dieses Themas und des Bezugs zur aktuellen Situation in Deutschland durchaus auch ein politische Thema, und als Mediziner kann ich das an dieser Stelle nicht so im Raum stehen lassen.
    Cannabiskonsum hat durchaus schädliche Folgen, wie inzwischen wissenschaftlich gut belegt ist! Es zeigen sich u.a. messbare kognitive Veränderungen bei Langzeitkonsumenten, in Verlauf-Kernspinaufnahmen des Kopfes ist belegbar das die graue Hirnmasse und die neuronale Aktivität abnehmen. Belegt ist auch ein erhöhtes Krebsrisiko (zB bei Lungenkrebs), ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkt; und nicht zuletzt spielt Cannabis eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Psychosen und Schizophrenie.
    Ich denke, es wäre durchaus auch im Rahmen des Möglichen, dass ihr hier einen podcastenden Psychiater mal dazuholt um die inzwischen wissenschaftlich belegten Nachteile von Cannabiskonsum darzustellen. Fragt doch mal Jan Dreher vom Psychcast 😉
    https://psychiatrietogo.de/2021/12/05/neues-video-cannabis-legalisieren-was-sagt-der-psychiater-dazu/

    • Anette

      Es ging in dieser Folge nicht um pro oder contra Cannabis, sondern um das historische Verbot und wie damit genau das Gegenteil des gewünschten Effekts erreicht wurde. Davon abgesehen ist bekanntlich ein jedes Ding Gift, und alles eine Frage von Genuss oder Missbrauch. Die psychischen Folgen von regelmäßigem Alkoholkonsum kann ich gleich mehrfach in meinem Umfeld beobachten, und trotzdem steht das Zeug im Supermarkt neben den Lebensmitteln. Auch mit Zucker, Salz und Pökelwurst darf sich der Verbraucher freiwillig in ein frühes Grab essen… das wären Themen für medizinische oder psychologische Podcasts – keine Geschichten aus der Geschichte.

      • Christian

        „Alkohol ist schlecht und legal erhältlich“, also was spricht gegen Cannabislegalisierung? Das ist eine kognitive Verdrehung. Andersrum wird ein Schuh draus.
        „Jedes Ding ist Gift“ – vielleicht nochmal Folge 413 nachhören, Paracelsus ging es nicht um Drogen.
        Mir ging es nicht darum hier eine Diskussion um die Legalisierung loszubrechen, ich wollte nur darauf hinweisen, dass es in der Folge so klingt, als wäre die ursprüngliche Studie zur Ungefährlichkeit von Cannabis letztlich richtig gewesen. Im Gegenteil, inzwischen gibt es genügend Studien die das Gegenteil belegen und ich finde das darf / sollte auch gesagt werden.
        Aus aktuellem Anlaß:
        https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-975682

        • Alex

          Das mag in Ihren Ohren so geklungen haben. In meinen – und ich vermute in denen der meisten anderen – klang es wie das was es war: Eine Wiedergabe der Ergebnisse der Studie. Dass diese nicht der Weisheit letzter Schluss waren, dürfte den meisten Hörern und Hörerinnen klar sein.

  10. Maria

    Ganz ohne Studie kann ich bestätigen, dass es denjenigen, die mit mir alt geworden sind und von Jugend an Dauerkonsumenten waren, mental „nicht so gut“ geht.
    Freilich bezieht sich die Erwähnung der Studie, die den Cannabiskonsum nicht, oder kaum schädlich findet, einfach nur auf den geschichtlichen Fakt, aber für alle die nicht richtig hinhören wäre ein kurzer Hinweis nebenbei aufklärend gewesen, dass die Ergebnisse inzwischen korrigiert werden müssen.
    Ich finde aber auch, dass es nicht in der Verantwortung der Autoren liegt dafür zu sorgen, dass keiner falsche Rückschlüsse aus der Erwähnung zieht.

    Zufällig stieß ich gleich nach dem Hören der Folge aus einem ganz anderen Grund auf dieses Plakat:

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Erich_Klausener#/media/Datei%3ADer_Wahre_Jacob_Title_Page_Nr_17_(1932).jpg

    Man beachte den Text unten links

  11. Maria

    Es Tut mir aufrichtig leid, aber ich bekomme es nicht hin, mit dem link.

    Es ging um den Wikipedia-Eintrag über den Kirchenmann Erich Klausner und seine Haltung zur Nationalsozialistischen Ideologie im Dritten Reich, darin ist die Titelseite der Zeitschrift „Der wahre Jakob“, auf dem kirchliche Symbolik mittels eines Hakenkreuzes und einer Guillotine verunglimpft werden sollen. Der Text lautet:

    „Was mutet man dem deutschen Volke zu?
    Daß es stimme für das ‚Christentum‘ vom Hakenkreuz, des‘ Evangelium da lautet:
    Köpfe sollen rollen, die Hanfindustrie soll wiederbelebt werden, eine Nacht der langen Messer soll sein!“

    Das sind ja mal Vergleiche…!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Ein Buch!

Wir haben ein Buch geschrieben! Es sind zwanzig Geschichten aus der Geschichte, es geht ums Reisen, Expeditionen und alles, was damit zusammenhängt. Erhältlich im gut sortierten Buchhandel oder wo auch immer ihr eure Bücher kauft!


Buch Cover

Seit über acht Jahren erzählen sich die Historiker Daniel Meßner und Richard Hemmer Woche für Woche gegenseitig eine Geschichte aus der Geschichte. Das Besondere daran: der eine weiß nie, was der andere ihm erzählen wird. Dabei geht es um vergessene Ereignisse, außergewöhnliche Persönlichkeiten und überraschende Zusammenhänge der Geschichte aus allen Epochen.

Mehr Podcasts