GAG418: Das älteste Gewürz der Welt

Unsere Geschichte überdauert diesmal die Jahrtausende. In den letzten 4000 Jahren wurde nämlich jene Pflanze, um die es geht, im Grund auf der ganzen Welt für die unterschiedlichsten Dinge verwendet, nicht zuletzt um etliche Speisen noch besser zu machen. Natürlich sprechen wir über den Senf, vor allem darüber, wie die auch heute noch beliebten Senfmarken im 19. Jahrhundert entstanden.

Literatur

  • Demet Güzey. Mustard. Reaktion Books, 2019
  • Dumas, Alexandre. Dumas on Food : Selections from Le Grand Dictionnaire de Cuisine. London : Joseph, 1979.
  • McGuire, Denise C. „A Taste for Mustard: An Archaeological Examination of a Condiment and Its Bottles from a Loyalist Homestead in Upper Canada“. International Journal of Historical Archaeology 20, Nr. 4 (2016): 666–92.

Das Episodenbild zeigt die Schwarze Senfpflanze in einem Buch des Naturforschers Jan Christiaan Sepp, aus dem späten 18. Jahrhundert.

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37 Replies to “GAG418: Das älteste Gewürz der Welt”

  1. Danielle Schreiber

    Senf-Folge war super!
    Insgesamt zu Beginn und am Schluss (der meisten Folgen) für meinen Geschmack jeweils etwas zu viel „Geschwafel“..
    (aber ich kann mir vorstellen, dass einige das mögen)

  2. Bettina

    Immer wieder super interessant eure Geschichten! Hinsichtlich Senfanbau in Burgund. Erinnere mich daran, dass in der Zeit, als bei uns das Sonnenblumenöl aus den Regalen verschwand, in Frankreich der Senf knapp war. Lieferschwierigkeiten für Senfkörner aus Kanada wurde damals genannt und Anbau im Inland gefordert.

  3. Martin

    Waren diesem Sommer auch in Dijon und haben dort viele verschiedene Senf-Sorten gekauft. Einfach lecker.

    Zu „Seinen Senf dazu geben“: das kommt daher, dass im 17. Wirte defakto zu jedem Essen Senf serviert haben. Egal ob es gepasst hat oder nicht.

    Ist dann eben genauso, wie wenn jemand seine Ratschläge und Kommentare dazugibt – egal ob gewünscht oder nicht.

  4. Sascha

    Sehr interessante Folge. Auch wenn ich Semf verabscheue. Blärch.

    Habe ich das überhört oder wurde es nicht gesagt? Woher stammt die Redewendung „Seinen Senf dazu geben“?

  5. Mario

    Lieber Richard,
    danke für die tolle Folge über den Senf. Ich liebe das Zeug…
    Doch: Skandal, Skandal 😉 Einen gaaanz wichtigen Aspekt hast Du ausgelassen. Die mitteldeutsche Senfproduktion! Es gibt in Mitteldeutschland einige Senfhersteller und auf nahezu jeder thüringer Grillparty gibt es eine Diskussion darüber, ob man nun „Born“-Fan ist, oder der „Bautz‘ner“ besser ist.
    Das Traditionsunternehmen Born besteht bereits seit 1820 in Erfurt. Die Brüder Wilhelm und Louis Born gründeten in diesem Jahr die Firma in Ilversgehoven, einem Vorort von Erfurt. „Aus der „Kno-chenmehl-, Essig- und Senffabrik nebst Kunstgärtnerei“ wurde schnell ein zuverlässiger Geschäfts-partner für Händler aus ganz Deutschland“ (Zitat von der Firmenhomepage). Die Firmengeschichte kann man auf http://www.born-feinkost.de nachlesen. Nach der Wende gab es eine wechselvolle Ge-schichte. Bis 1993 produzierte man in Erfurt. Danach wurde die Produktion nach Bad Langensalza ausgelagert. 2016 zog man in eine neue Produktionsanlage am sogenannten „Erfurter Kreuz“, ei-nem Industriestandort zwischen Arnstadt und Erfurt.
    Lage Zeit war Born die Nummer 1 in Thüringen. Die Firma behauptet, es auch heute noch zu sein. Ich bin allerdings der Meinung, dass das Produkt nachgelassen hat, oder mein Geschmack hat sich verändert; wer kann es wissen?
    Die große Konkurrenz im Osten ist der Bautz‘ner Senf aus Bautzen in Sachsen, der mir persönlich besser schmeckt. Dort wird seit 1866 Senf produziert. Bautz’ner gehört seit 1992 zur Develey Hol-ding GmbH & Co. Beteiligungs KG in Unterhaching, die Du ja auch erwähnt hast. Angeblich ist Bautz‘ner heute Marktführer in Deutschland.
    Daneben gibt es noch den Altenburger Senf, der aus meiner Erfahrung aber nicht an die beiden Platzhirsche heranreichen kann.
    Eine Nische bedient die kleine aber feine Senfmühle Kleinhettstedt (Thüringen), die ihr Produkte ebenfalls in Tontöpfchen vermarktet. Die Produkte sind richtig gut, gehören aber mit 6-7 € je 270-ml-Topf eher ins Premium-Segment. Als Thüringer verschenkt man diesen wunderbaren Senf gern.
    So, nun habe ich „meinen Senf“ dazugegeben. Wo kommt diese Redewendung eigentlich her?
    Viele Grüße aus Erfurt von Mario

    • Anne

      Danke, auf diesen Kommentar hatte ich gehofft! Ich mag Bautz’ner und Born gerne, aber zur Bratwurst gehört für mich Bornsenf – diese großen Tuben mit dem grünen Deckel und Etikett, die es bei jeder Feier gibt sind irgendwie auch ein Stück Heimat und Kindheit. Grüße nach Erfurt!

    • Alex

      Ich habe die Folge erst heute gehört und auch Born Senf mit seiner langen Geschichte sehr vermisst. Ich bevorzuge den roten (scharfen) Born Senf. Danke an Mario für den langen Kommentar.

  6. Florian+Haiser

    Danke für die spannende Folge ich bin auch großer Senf-Fan und muss Richard da an einer Stelle berichtigen: es gibt zum Verzehr zugelassenes Senföl zum Braten. Das habe ich hier und da werde ich euch ein kleines Fläschchen zu dem Termin in München mitbringen.
    Zu der Folge an sich: Ich fand den ersten Teil voll spannend, wurde aber im zweiten Teil voll abgehängt mit den verschiedenen Ländern. Das ging mir schon mit der Vegetarismus-Folge so. Der zeitlich Kontext fehlt mir da im Vergleich. 1860 hier, 1845 da, 10 Jahre später und so. Wenn ihr über England redet habe ich schon wieder vergessen, wann genau das in Frankreich war zum Vergleich. Da würde mir mehr Einordnung und Verbindung helfen.

  7. Anton

    Jaja. Ein Arbeitgeber, der so nett ist zu seinem Arbeitern, dass er sie direkt neben der Fabrik wohnen lässt, damit sie möglichst ausgeruht zur Arbeit kommen und möglichst produktiv sind.
    Der Typ war vielleicht netter, als andere, aber das war er auch nur, weil er sich dadurch einen höheren Profit erhoffte, oder hat er den mit seinen Arbeitern geteilt? Warum gibt es in hippen Unternehmen Tischkicker usw? Damit man sein zu Hause möglichst nicht vermisst und gerne auf Arbeit ist.
    Aber das Narrativ vom guten Arbeitgeber, dem man dankbar sein kann, dass man seinen Profit mehrt, ist symptomatisch für unser Wirtschaftssystem.

    • Mithrandir

      Hast du schon mal bei einem so „fürsorglichen“ Unternehmen gearbietet?
      Ich schon. Und ich kann sagen, dass solche „incentives“ sehr gut ankamen und das BEtriebsklima gefördert haben, das in den Firmen, die ich kenne vor der Anschaffung von Tischkicker, Ausgabe von Snacks , hochwertigem Kaffee und Obst schon gut war.
      Und in keinem der Unterhemen wurde geprüft, ob die Spielpausen sauber als „Pausenzeiten“ angerechnet wurden.
      Ob man von seinem Arbeitgeber hinterrücks ausgebeutet wird, merkt man normalerweise an anderer Stelle

  8. esteban

    was ich allen nur empfehlen kann ist einmal Senf selbst herzustellen, nicht sehr schwierig und dauert auch nicht all zu lange, vielen Dank für die folge

    • Anette

      Danke für den Hinweis! Nach dieser Folge habe ich große Lust auf eigene Experimente. Ansonsten war und ist mein Favorit der Löwensenf aus Düsseldorf 😋

  9. Stefan

    Eine schmackhafte Folge! Schade allerdings, dass einer der interessantesten Aspekte gar nicht beleuchtet wurde: Die jüngere deutsche Senfgeschichte und die extreme Teilung der Geschmäcker in Ost und West. Wenn man sich beispielsweise diese quasi 1:1 der ehemaligen innerdeutschen Grenzen folgende Karte anschaut…
    https://www.lebensmittelzeitung.net/news/media/6/–57334.jpeg

    …stellt sich mir schon immer die Frage, ob es diese geschmackliche Trennung in Ansätzen auch schon vor der Teilung gab, oder ob sie tatsächlich nur eine Folge von – geschichtlich betrachtet lächerlichen – 40 Jahren Grenze ist.

    Beste Grüße aus Jena.

    P. S. Ganz klar Team Bautzner!

  10. Anette

    Eine denkwürdige Folge!
    Die GAG regen mich immer zu weiteren Nachforschungen an, und gerade habe ich herausgefunden, dass Dorothy L. Sayers für die Werbekampagne „Mustard Club“ getextet hat… kein Wunder, dass es so spannend, geheimnisvoll und witzig war 😉

  11. Tobias Berben

    Tolle Folge, aber leider findet der allseits bekannte und in der Sorte “extraschaft” sehr beliebte Löwensenf keine Erwähnung!

    Gruß, Tobias

  12. Stefano

    Eine geschmackvolle Folge. Ich liebe diese Folgen der kulinarischen Geschichte und obgleich ich eher selten Senf esse habe ich mir zwei Senfe beim letzten Einkauf mitgebracht.
    Wir haben ein recht altes, englisches Cluedo Brettspiel und eine der Personen ist der Colonel Mustard und seine Farbe ist gelb, das fand ich auch immer ganz amüsant.
    Eine Bemerkung zur italienischen Bezeichnung für Senf. Die Bezeichnung für Senf ist Senape, während Mostarda, das von Dir beschriebene ist.

  13. Steffi

    Das war mal wieder superinteressant! Als große Senf-Liebhaberin freue ich mich sehr, von Euch mit so viel Hintergrundwissen zu seiner Geschichte ausgestattet worden zu sein. Danke!

  14. Michaela

    Genre-Crossover-Anmerkung: Der Anfang eines der besten Romane, die ich in letzter Zeit gelesen habe, lautet:
    Wer hat den Senf erfunden? (Robert Menasse, Die Hauptstadt)

    Selten hat mich ein Romananfang gleich so in ein Buch reingesaugt 🙂 Es geht in dem Buch eigentlich nur am Rande um Senf. Trotzdem ist es sehr empfehlenswert. Gut aber, dass Robert Menasse sein Buch geschrieben hat, bevor ihr die Folge gemacht habt, sonst hätte er das ganz anders formulieren müssen 🙂

    • Anette

      Hörprobe bei audible … und sofort gekauft 😁 … sehr angenehmer Sprecher, und die Rezensionen klingen äußerst vielversprechend, ich bin gespannt!

  15. Michaela

    Genre-Crossover-Anmerkung: Der Anfang eines der besten Romane, die ich in letzter Zeit gelesen habe, lautet:

    Wer hat den Senf erfunden? (Robert Menasse, Die Hauptstadt)

    Selten hat mich ein Romananfang gleich so in ein Buch reingesaugt 🙂 Es geht in dem Buch eigentlich nur am Rande um Senf. Trotzdem ist es sehr empfehlenswert. Gut aber, dass Robert Menasse sein Buch geschrieben hat, bevor ihr die Folge gemacht habt, sonst hätte er das ganz anders formulieren müssen 🙂

  16. Patrick Huber

    Kleine Korrektur: man kann hier doch auch Senföl kaufen mit einem niedrigen Erukasäuregehalt, das als Lebensmittel zugelassen ist.

  17. Gavriela Avni

    Wie immer Überraschendes zu hören,zum Teil Unglaubliches ,oft verbessern diese Geschichten meine Laune.Diesmal fehlt mir nur Mautner Markhof mit den praktischen Tuben und auch ganz interessanten Firmengeschichte.Vielen,vielen Dank,macht so weiter.Grüsse leider aus Kriegsgebiet.Gabi

  18. Wieland Wagner

    Klasse Folge. Für mich hatte sie mehr, wenn nicht gar DIE meisten Aha-Effekte Eures Podcasts. Fast schon so spannend wie die Erklärung des Jingles in Folge 5, eine der zentralen Motivation, mich damals ab Folge 200+ bis ganz zum Anfang zurück zu bingen.

    Angefangen mit der etymologischen Herkunft. Da erklärt sich, weshalb Senf auf Spanisch MOSTaza heißt. Natürlich auch der Unterschied zwischen Chili und Senfschärfe sowie die Verwandtschaft zum Meerrettich, den ich auch sehr gern und scharf mag. Und natürlich auch der Bezug zu Wasabi.

    Schön, dass zumindest gegen Ende der Folge auch noch der Bautz‘ner genannt wird, wo die Senfproduktion übrigens auch schon bis 1866 zurück reicht. Die Firma gehört heute ja zu Develey…

    Weiter so!

    Grüße aus Böblingen
    Wieland

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