GAG412: Samuel Pepys und das außergewöhnlichste Tagebuch des 17. Jahrhunderts

Wir springen in dieser Folge ins London des 17. Jahrhunderts. Protagonist ist ein Mann, der aus einfachen Verhältnissen stammt, sich im Laufe seines Lebens aber zu einem hochrangigen Verwalter der königlichen Marine hocharbeitet. Bekannt ist er uns heute aber vor allem aufgrund seines Tagebuchs, im Zuge dessen er uns hautnah an den wichtigsten Ereignissen seiner Zeit teilhaben lässt.

Wir sprechen über Samuel Pepys, dessen Tagebuch, das er akribisch genau über neun Jahre schrieb, ein unvergleichlicher Schatz an Informationen über die Zeit ist. Darüber hinaus gibt es uns Einblicke in seine Lebenswelt, die intimer nicht sein könnten.

Literatur

  • Claire Tomalin: „Samuel Pepys – The Unequalled Self“
  • Kate Loveman: „Samuel Pepys and His Books“
  • Rebecca Rideal: „1666 – Plague, War and Hellfire“

Das Episodenbild zeigt Pepys in einem Gemälde von John Hayls aus dem Jahr 1666

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21 Replies to “GAG412: Samuel Pepys und das außergewöhnlichste Tagebuch des 17. Jahrhunderts”

  1. Lisa

    Vielen Dank für die schöne Folge! Ich kenne Pepys aus dem Film „Stage Beauty“, den ich sehr mag. Ein Figur sagt darin (gefragt nach einer Theateraufführung): „Oh, too crowded. Pepys went. If two mice were f***ing in a nutshell, he’d find room to squeeze in and write it down.“ Trifft es wohl recht gut 😉

  2. Marina

    Mal wieder der GAG-Klassiker, die Aussprache :). Es gibt Orte und Namen im Englischen, deren Aussprache sich allen Regeln widersetzt, bestes Beispiel ist Pepys selbst, leider aber auch sein College, das spricht man nämlich ˈmɔːdlɪn aus. Auch Scheveningen lässt gleich erkennen ob man aus den Niederlanden oder Deutschland kommt, ein Hörbeispiel findet sich in der deutschen Wikipedia.

  3. Elis

    Ist Elisabeth nun eigentlich eher an Typhus oder an Fleckfieber gestorben? Ihr hattet ja auch schon auf das Problem von typhus und thyphoid (fever) hingewiesen. Scheveningen [ˈsxeːvənɪŋə(n)] ist ist mir auch gleich aufgefallen 🙂

  4. Mithrandir

    Wieso reiten viele immer auf der Aussprache herum?
    Müssen wir wirklich immer so aussprechen wie im jeweiligen Land?
    Das wird spätetsens bei polnichsen Namen sehr schwierig, da wir in manchen der Aussprachen dort gar nicht geübt sind.
    Scheveningen mit „deutschem sch ist doch OK. Und wenn es jemand hinbekommt, darf er auch S-chveneingen sagen.
    Wir sagen doch auch Moskau und nicht Moskwa oder Prag und nicht Praha…Napoli/Neapel usw.
    Und es ist doch auch OK, wenn Ausländer Monaco für München, Hämbörg oder ambour statt Hamburg sagen.
    Meine Meinung: Bitte macht weiter wie bisher. Wenn man den Namen im Podcast falsch versteht kann man hier ja noch mal nachlesen, wie es geschrieben wird und ggf. danach googeln.

  5. Patricia

    Samuel Pepys durfte auch als Hauptfigur in Christopher Buckley’s Roman “The Judge Hunter” herhalten.
    Vielen Dank für die Folge und schöne Grüße aus der Karibik.

  6. Gudrun

    Danke für die Folge. Ich hätte eine Frage: wie passt das zusammen, dass England und die Niederlande im Krieg sind aber der englische König in den Niederlanden im Exil lebt?.
    Danke,
    Gudrun

    • Dominique

      Ich bin nicht ganz sicher auf was Du anspielst: Ich gehe davon aus, dass Du Dich wunderst warum der englische König in einem Land im Exil ist, das mit „seinem“ Land im Krieg liegt, was sich zunächst seltsam anhört.
      Das ist aber durchaus nicht ungewöhnlich. Oft wird ein Herrscher abgesetzt und jemand anders übernimmt die Regierungsgewalt. Der entmachtete Herrscher ist damit in der Regel nicht einverstanden und geht dann ins Exil und versucht natürlich wieder im „eigenen“ Land an die Macht zu kommen. Deshalb ist es oft so, dass er vom Exil aus zu Maßnahmen (u.a. auch Krieg) gegen das „eigene“ Land aufruft um die seiner Meinung nach nicht legitimierte Regierung zu stürzen und selber wieder an die Macht zu kommen.
      In wieweit das hier vorlag, habe ich aber jetzt nicht geprüft.

  7. Anton

    Ich höre gerade Tod auf dem Nil von Agatha Christie und bin sofort an den PC gesprintet um einen kleinen Fun-Fact zu teilen:
    Der Kommunist Ferguson hat in seinen Habseligkeiten unter Anderem eine Ausgabe des Tagebuchs von Pepys.
    Tatsächlich bin ich auf Agatha Christie erst durch eure Folge über den Orient Express gekommen. So schließt sich der Kreis wieder.
    Sehr gute Folge, vielen Dank!

  8. Georg

    Danke für die Folge!

    Was ich etwas kritisch sehe: die Phrase, dass sein Tagebuch das “Leben eines Menschen aus dem 17. Jh. beschreibt”, als Generalisierung.

    Auch hier gab es natürlich große Unterschiede zwischen Schichten, Milieus etc., seine Bediensteten oder Soldaten haben wohl nicht nur anderes erlebt, sondern hatten wohl auch oft stark abweichende Emotionen, Perspektiven etc. Von fehlender Alphabetisierung ganz zu schweigen.

    Es gibt heute auch Forschungsperspektiven, die autobiografisches Schreiben überhaupt nicht mehr als Darstellung von Fakten sehen, sondern als Positionierung in einem sozialen Raum – in etwa “was ich schreibe, zeigt nur, welcher Mensch ich sein will bzw. wo ich dazugehören will”. Dem kann ich viel abgewinnen, selbst wenn man wie Pepys nicht für ein Publikum schreibt.

    • Uwe

      Ist doch absolut korrekt. Probleme hätte ich, wenn dort stünde, dass das Tagebuch das leben der Menschen aus dem/im 17. Jahrhundert beschreibt.

      Und natürlich sind Tagebücher eine historische Quelle, die mit Vorsicht zu genießen ist. Das kommt aber auf die jeweilige “Schreiber/Schreibgeschichte” an. Wenn jemand ein Tagebuch schreibt, das er vielleicht später selbst redigiert und drucken lässt, dann ist das tatsächlich sehr oft eine – nachträgliche – Positionierung im sozialen Raum. Wenn jemand allerdings ein Tagebuch schreibt, das er/sie gar nie veröffentlichen wollte, dann taugt das als Quelle sehr wohl. Pepys ist da ein guter Beweis dafür. Hätte er sich im sozialen Raum positionieren wollen, dann hätte er sicher alles weggelassen, was für ihn unvorteilhaft war. Also wohl auch die Affären und Streitereien mit seiner Frau.

      • Georg

        Danke für die gute Antwort!

        Ja, hab mich nicht auf das hier Geschriebene, sondern am Ende der Episode gesagte bezogen.

        Was aber die Positionierung betrifft – die gibt es ja auch einem selbst gegenüber, auch wenn nicht veröffentlicht werden soll. Ich würde auch so Tagebuch schreiben, wie ich mich selbst als Mensch oder soziales Wesen sehen will – oder?

  9. Martin

    Noch ein kleiner Hinweis: zu Oliver Cromwells Leben gibt es einen sehr witzigen Song von Monty Python, sozusagen ein kleiner Abriss seines Lebens. Der Song heißt natürlich auch “Oliver Cromwell” !

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