GAG397: Hy Brasil

Wir springen in dieser Folge ins 14. Jahrhundert, wo auf einer der frühen Seekarten eine Insel erscheint, die so aber nicht existiert. Und obwohl diese Phantominsel heute auf keiner Karte mehr aufscheint, hat sie doch ein Eigenleben entwickelt, das sie heute als einen vorchristlichen irischen Mythos positioniert. Der aber selbst erst seit wenigen hundert Jahren existiert.

Das erwähnte Buch heißt „Hy Brasil: The Metamorphosis of an Island: From Cartographic Error to Celtic Elysium“ von Barbara Freitag, aus dem Jahr 2013.

Das Episodenbild zeigt den Ausschnitt einer Karte von Abraham Ortelius aus dem 16. Jahrhundert.

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9 Replies to “GAG397: Hy Brasil”

  1. Jens

    Hallo Zusammen, tolle Folge. Zwei geografische Korrekturen. Man fuhr entlang eines Breitengrades (Ost nach West) von Bristol nach Neufundland. Längengrade verlaufen durch die Pole.
    Wenn die Insel in der Biscaya gezeigt wird, ist sie nach Osten und nicht nach Westen verschoben gezeigt. Danke und Gruß, Jens

    • Tobias

      Haha, das mit den Längengraden wollte ich auch schreiben. Beim ersten Mal dachte ich noch, Richard hat sich versprochen. Beim zweiten Mal “There’s someone wrong on the internet!”, und so sind wir hier gelandet.

  2. Yannick Z

    Wurde da am Anfang der Folge Bristol mit Brighton verwechselt? 😉 Das liegt richtig südlich – und besser Fussball spielen tun sie (aktuell) auch.

  3. Martin Heimann

    Super Story – vielen Dank! Kann man die erste Karte aus dem 14. Jh. in welcher die Insel erschien irgendwo einsehen? Kann man davon ausgehen, dass die Mönch Brendan Fahrt eine Legende ist und dass die baskischen Fischer vor Cabot (und nach den Wikinger) Neufundland entdeckt hatten?

  4. Daniel

    Eine weitere spannende Folge, danke euch!
    Unnützes Partywissen zum Hafen in Bristol: Der Fluss Avon (bzw. Bristol Avon) hat einen großen Tidenhub, was dazu führte, dass Schiffe, die dort vor Anker lagen, bei Niedrigwasser auf Grund lagen, sich neigten und nicht verzurrte Fracht konnte durch den Frachtraum purzeln. Durch die Anlage eines Kanals zu Beginn des 19. Jhdt. wurde dem entgegengewirkt und der Hafen blieb seitdem vom Tidenhub unberührt.
    Aus der ursprünglichen Situation soll aber die schöne Redewendung “Everything is shipshape and Bristol fashion” stammen, frei übersetzt “alles ist ordentlich verstaut” bzw. “aufgeräumt”. Ob die Anekdote wirklich diesen Hintergrund hat ist wie so oft nicht endgültig gesichert, aber ich finde es ist zumindest eine schöne Geschichte 🙂

  5. Andreas

    Tolle Folge wieder mal. Vielen Dank dafür.
    Eine weitere Popkulturelle Erwähnung von Hy Brazil findet sich in Promethea. Einem Comic von Alan Moore, der für die Watchmanreihe wohl am bekanntesten ist. Hy Brazil ist darin die Heimat unserer Fantasie und eine Mischung aus dem Jenseits und der Heimat all unserer Götter. Sehr interessant zu lesen wenn man sich für moderne Geschichten mit stark mythologischen Einfluss interessiert.

  6. Bernhard

    Die Reihenfolge der Namensgebung von Brasilien hat mich ein bisschen verwirrt. Die Seeleute oder frühe Kolonisatoren haben ja nicht gesagt „Schau da sind ja lauter Brazilbäume“. Sondern „Da sind glutrote Bäüme, wir nennen Sie Brazilbäume“, nach braza, portugiesisch für Glut.

  7. Robert M

    Hi. Ich bin eben über eine interessante Erwähnung von „Hy Breasail“ gestoßen. Im Jahr 1939 veröffentlichte J.R.R Tolkien („Der Herr der Ringe“) einen sehr lesenswerten Aufsatz mit dem Titel „On Fairy-Stories“. Am Anfang dieses Aufsatzes spricht Tolkien in einer Passage über die zunehmende Rationalisierung von „Magie“ in der Literatur und schreibt: „It seems to become fashionable soon after the great voyages had begun to make the world seem too narrow to hold both men and elves; when the magic land of Hy Breasail in the West had become the mere Brazils, the land of red-dye-wood.“

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