GAG384: Flaschenpost und die Erforschung der Ozeane

Meeres- und Polarforscher Georg Neumayer startet 1864 ein legendäres Experiment: Mit Hilfe von Flaschenpostnachrichten versucht er, mehr über die Strömungen der Weltmeere herauszufinden. Dabei ist er nicht der erste Forscher, der die gläsernen Driftkörper für die Forschung nutzt, aber seine Sammlung bei der Deutschen Seewarte in Hamburg (heute Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie) ist die weltweit größte Flaschenpost-Sammlung mit über 660 zurückgesendeten Findezettel.

Wir sprechen in der Folge über die (erstaunlich junge) Geschichte der Flaschenpost und warum sie letztlich in der Literatur mehr Einfluss hinterlassen hat als in der Wissenschaft.

Das in der Folge erwähnte Buch heißt „Flaschenpost. Ferne Botschaften, frühe Vermessungen und ein legendäres Experiment“ von Wolfgang Struck.

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18 Replies to “GAG384: Flaschenpost und die Erforschung der Ozeane”

  1. Dario

    Zum Thema Flaschenpost habe ich eine nette, kleine Anekdote: Als ich so 10 oder 11 Jahre alt war – das wird ungefähr das Jahr 1999/2000 gewesen sein, habe ich eine Flaschenpost bei uns in die Sieg geworfen, einen Zufluss zum Rhein.

    Dann gingen einige Jahre ins Land… Vor fünf Jahren habe ich dann meine Freundin kennengelernt und über sie auch wieder viele neue Freundschaften geschlossen. Eine enge Freundschaft habe ich zu Jonas aufgebaut, zusammen haben wir unter anderem das Angeln als neues Hobby angefangen und waren daraufhin auch mal mit Jonas Stiefvater Stephan zusammen am Wasser.

    Irgendwann auf einem weiteren gemeinsamen Ausflug vor etwa zwei Jahren hat Jonas dann eher beiläufig einen kleinen Zettel gezückt und mich gefragt, ob ich damit zufällig etwas anfangen kann. Der Zettel war etwas verwittert und in krakeliger Grundschulschrift mit der Bitte um Rückgabe bei Finden und meinem Namen, Dario, unterzeichnet. Eine genauere Anschrift war clevererweise nicht dabei, was die Rückgabe erschwert haben könnte. Ich war natürlich ziemlich perplex, weil ich meine Handschrift, die bis heute leider nicht viel weniger krakelig geworden ist, wiedererkannte. Tatsächlich hatte Jonas Stiefvater, meine Flaschenpost schon vor 20 Jahren beim Angeln an der Rheinmündung gefunden und dann bei seinen Angelsachen treu aufbewahrt, für den Fall, dass ihm einmal jemand namens Dario über den Weg laufen sollte.

    Ich glaube zwar nicht an Schicksal oder sowas und besonders weit ist meine Flaschenpost von den Kilometern her zugegebenermaßen auch nicht gekommen aber, dass sie 20 Jahre später den Weg zurück zu mir gefunden hat, finde ich doch ziemlich bemerkenswert. Übrigens wird Jonas im August mein Trauzeuge – Schicksal hin oder her.

    Liebe Grüße
    Dario

  2. DerN.

    Hi, sehr schöne Folge. Und da ihr ja häufiger schon über Playlists gesprochen habt, hier eine kleine Anregung: Zu Tjark Evers gibt es auch Lied von der Band Schandmaul (Titel des Liedes ist ebenfalls Tjark Evers). das würde da doch dann auch noch gut drauf passen (auch wenn es kein Metalsong ist).

  3. Michael Bättermann

    Moin,

    Sehr schöne Folge! Die Sprach-und Aussprachenummern baut Ihr doch mittlerweile als Running Gag extra ein. Bei der „Bouteillen-Post“ ist glaube ich doch schon von Flaschenpost die Rede, nur auf französisch …

    Gruß Michael

  4. Reinhard

    Vielen Dank für diese schöne Folge. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hat eine Internetseite zur Flaschenpost und zur dortigen Flaschenpostsammlung:
    https://www.bsh.de/DE/Das_BSH/Maritime_Fachbibliothek/Flaschenpost/flaschenpost_node.html

    Und um die Hoffnung auf die Funde alter Flaschenposten etwas zu nähren: 2018 wurde in Australien eine Flaschenpost gefunden, die 1886 von Bord eines Hamburger Schiffes im Rahmen eines Strömungsexperiments geworfen wurde:
    https://www.bsh.de/DE/Das_BSH/Maritime_Fachbibliothek/Flaschenpost/Flaschenpostfund_2018/flaschenpostfund_node.html

    Viele Grüße
    Reinhard

  5. Gunnar

    Hello,

    eine vergleichbare Methode, bei der der Weg, den das Testobjekt nimmt, unbekannt ist und die Return-Rate auch ziemlich gering sein kann, ist die Vogelberingung. Die wird aber noch immer von hauptsächlich ehrenamtlichen betrieben und war zum Anfang der Forschung über den Vogelzug sehr erkenntnisreich: Wo haben die Vögel während des Zuges gerastet, wo haben sie überwintert? Wie verbreiten sie sich nach dem Erwachsenwerden, und wie lange können sie eigentlich leben?

    Ein kleines aktuelles Beispiel hier: https://www.dda-web.de/aktuelles/meldungen/austernfischer-mit-rekordalter-in-den-niederlanden-abgelesen

    Grüßle, Gunnar aus Leipzig

  6. NinaZ

    Ach ja, Georg von Neumayer! Den Namen habe ich sofort wiedererkannt. Der gute Herr ist Ehrenbürger von Neustadt an der Haardt (heute Neustadt an der Weinstraße), meinem Geburtsort. Passend zum Thema der Folge: Seit über 35 Jahren wird jedes Jahr eine handgezimmerte Kiste mit Weinen aus der Pfalz und Rheinhessen gepackt und ins ewige Eis zur Neumayer-Station geschickt. So können die Forscherinnen und Forscher dort das an die Heimat von Neumayer erinnernde Getränk genießen (und haben dann gleich ein paar leere Behälter für Flaschenpost!)

  7. chris

    Hey,

    tolle Folge! Vielleicht hab ich’s überhört, aber ich habe die `friendly floatees` in der Folge vermisst. Dabei handelt es sich um tausende Quietscheentchenen die unbeabsichtigt von Board eines Schiffes gegangen sind und seither an vielen Küsten der Welt angetrieben werden. Inwieweit sie der Forschung geholfen haben, kann ich nicht fundiert beurteilen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Friendly_Floatees

    lg,
    chris

  8. Madlen

    Sehr überraschende Folge. Kleine Ergänzung zur „Rahmenhandlung“ – es gibt eine sehr emfehlenswerte Novelle, die das Schicksal von Tjark Evers aufgreift: Auflaufend Wasser (von Astrid Dehe und Achim Engstler). Ein schmales Bändchen, aber lesenswert.
    Wie immer, danke für eure schönen Geschichten!

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