GAG376: Nagelmackers und der Orient-Express

Ende des 19. Jahrhunderts sorgt der belgische Unternehmer Georges Nagelmackers für 180 Nachtzugverbindungen in Europa und betreibt einen der legendärsten Züge der Eisenbahngeschichte: den Orient-Express. Er erfand nicht nur den Speisewagen, sondern machte die Compagnie Internationale des Wagons-Lits (CIWL) zur größten privaten Eisenbahngesellschaft der Welt.

Wir sprechen in der Folge darüber, wie Nagelmackers auf die Idee kam, Züge quer durch Europa – und darüber hinaus – fahren zu lassen und verraten natürlich nicht, wer den Mord im Orientexpress begangen hat.

Literatur

  • Gerhard Rekel: Monsieur Orient-Express.

Das Episodenbild zeigt Georges Nagelmackers.

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27 Replies to “GAG376: Nagelmackers und der Orient-Express”

  1. Nick

    Vielen Dank für die tolle Folge!
    Wer sich jetzt „in the mood“ für einen Roman über Züge, Schlafwagen und auch der Suche nach einer wertvollen Uhr fühlt (Richard!) – Hauptfigur ein Schlafwagenschaffner der CIWL – dem empfehle ich wärmstens „Grand Tour oder die Nacht der Großen Complication“ von Steffen Kopetzky.

    Nick

  2. Anna

    So cool, jetzt weiß ich endlich, woher der Name Pullmann für Überlandbusse in Italien kommt!
    Sehr spannende Folge, vielen Dank dafür!
    Anna

    • Jonas

      Geht mir auch so, allerdings bei den Fähren. Bei den Überfahrten Genua-Palermo konnte man jeweils einen Pullman-Sitz buchen. Ob es die heute auch noch gibt?

    • Sven T.

      Kleiner Hinweis zu noch bestehenden Firmen mit CIWL Geschichte. Das internationale
      Geschäftsreisemanagement-Unternehmen Carlson Wagonlit Travel (aka. CWT – heute nutzen sie nur noch den abgekürzten Namen) entstammt der Fusion von Wagonlit Travel mit der Reisebürosparte der amerikanischen Carlson Group.

      Interessant auch, dass nach einigem hin und her der Eigentümerschaft, Fusionen und Übernahmen mittlerweile JP Morgan 100% von CWT besitzt und Nagelmakers Investoren von einst, jetzt wieder die Besitzer sind.

      https://www.mycwt.com/de/de/why-choose-us/our-company/our-history/

  3. Arne

    Danke für eine schön erzählte Folge, die wunderbar in die Weihnachtszeit passt 😊. Hätte Richard die Folge gemacht, hätten wir vermutlich noch eine typische Menüabfolge im Speisewagen kredenzt bekommen. Ich fände das spannend, vielleicht was für den nächsten FeedGAG.

  4. Bianka

    Interessante Folge. Schade, dass wir kein Netz mit Nachtzügen mehr haben. Ist wie mit dem Elektroauto. Wie weit wir schon sein könnten, hätten wir damals die richtige Abzweigung genommen… Aber hinterher ist man immer schlauer 🙂
    Ich hatte während der Folge die ganze Zeit das schöne Brettspiel „Zug um Zug“ vor Augen. Dort muss man Stecken bauen, um Orte zu verbinden. Ursprünglich hat das Spiel eine Amerika-Karte, aber wir haben die Europa-Version. Der einzige Grund, warum mir Brindisi ein Begriff war. 🙂 Und mir ist vorher nie aufgefallen, dass die Stadt im Spiel Konstantinopel heißt und nicht Istanbul. Passt wohl besser in die Zeit. Das Spiel kann ich nur empfehlen.

  5. Ivo Hutter

    wie so oft: eine tolle Episode! Speisewagen mit auf dem Zug gekochtem Essen gibt es auch heute noch. Wer mit dem Glacier-Express von St. Moritz nach Zermatt (oder in der Gegenrichtung) fährt, wird sowohl in der 1. wie in der 2. Klasse mit einem 3-Gänge-Menu live bekocht. Wer sich das Ticket für die luxuriöse Excellence-Klasse gönnt, wird gar mit einem 6-Gang-Menu mit Weinbegleitung verwöhnt.

  6. Thorsten

    Danke für diese sehr schöne Folge. Ich bin in einem oberbayerischen Bauerndorf aufgewachsen, das in der großen Weltgeschichte bisher leider oder auch glücklicherweise keinerlei Bedeutung gespielt hat. Nur der Orientexpress, der ist einst von Paris nach Wien dort durchgefahren, darauf ist man immer noch irgendwie stolz 😀

  7. Inside-Man

    Das war eine ganz außergewöhnliche Folge. Vielen Dank dafür. Es ist für mich einer der schönsten Podcastfolge des Jahres, ich werde sie sicher noch einige Male anhören. Als begeisterter Schlafwagenreisender und großer Fan von Bordbistros habe ich gespannt zugehört. Ach übrigens etwas abwegig aber ebenso ein interessantes Geschäftsmodell: In Paris gibt es so eine Art Bus-Linie, das ist ein Doppelstockbus, der im unteren Teil eine riesige Küchenzeile hat (mit ca. 6 Köchen), im oberen Bereich eine edle Restaurantfläche, während dort die Leute dinnieren, fährt dieser Bus mit 6km/h , eher 2-3 km/h durch die teuersten und schönsten Adressen durch Paris. Ich habe diese Busse einige Male gesehen, und das hatte auch was Romatisches und irgendwie ist das für mich vergleichbar.

  8. Simon

    Lieber Richard, lieber Daniel, liebe GAG-Community,

    vielen Dank für die schöne Folge und auch das Gesamtwerk/den Flickenteppich, den ihr so liebevoll webt. Ich habe all eure Folgen gehört und freue mich über jede neue Folge, die erscheint.

    Ich liege die Woche über leider erkältet flach und bin dabei auf diese Arte Doku (s.u.) gestoßen, in der es um den Zug The Royal Scotsman geht mit vielen schönen Landschaftsaufnahmen der Schottischen Highlands. Im Royal Scotsman gibt es anscheinend immer noch eine Küche, in der für die Passagiere gekocht wird und der Koch (im Video ab Minute 12:45) kurz zu den Besonderheiten in seiner rollenden Küche befragt wird.
    Mir haben die Bilder geholfen, die Folge noch ein bisschen besser einzuordnen, v.a. weil der Royal Scotsman sehr auf traditionelle Gestaltungselemente und den alten Eisenbahnluxus zu setzen scheint. Vielleicht geht es euch ja auch so. Warnung: das Video kann zu Reiselust und Fernweh führen.

    Liebe Grüße
    Simon

    Link zum Video: https://www.arte.tv/de/videos/105758-000-A/unterwegs-in-schottland/

  9. Stephan D.

    schöne Folge, Passend dazu wurde hier bei uns in der Nähe,in Gadebusch,im schönen Mecklenburg,ein original Schlafwagen vom Orient Express aufgestellt. Ein Gadebuscher Geschäftsmann hat ihn irgendwie gefunden, gekauft und hier am historischen Bahnhof aufgestellt, übrigens neben den originalen Schlafwagen von Erich Honecker,den er auch schon vor einiger Zeit ergattert hat.
    Also wer einmal in der Nähe ist und sich dafür interessiert, kann den Wagon hier in Gadebusch bestaunen..

  10. Christoph Frederik

    Hey, coole Episode. Es gibt auch ein Videospiel aus dem Jahr 1997 – The Last Express – das in einem Zug des Orient Express stattfindet. Das Spiel ist in vielerlei Hinsicht empfehlenswert. Beispielsweise für die geschichtlichen Hintergründe, die behandelt werden, aber auch für den Ablauf in Echtzeit; man kann Ereignisse, die im Zug stattfinden verpassen. Als Quelle für die Szenen im Zug dienten Fotos, aber es wurden auch alte Wagen des Orient Express besucht, fotografiert und skizziert, um die Szenen authentisch gestalten zu können.
    Läuft auch heute noch modernen Systemen und ist bei den üblichen Plattformen für wenig Knete zu haben.

    Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/The_Last_Express
    Anleitung mit geschichtlichen Hintergründen und zum Spiel selbst: https://archive.org/details/lastexpress-manual/

  11. Annette

    Großartige Story! Ich habe sie mir nicht wie sonst in meiner Podcast-App, sondern am Rechner angehört und parallel dazu bei Google Maps (man kann auch Open Street Map nehmen) alle Orte, die Daniel erwähnt hat, angesehen und die Strecken so nochmal ganz anders nachvollziehen können. Kann ich nur empfehlen.

    Ich dank euch von Herzen für diesen tollen Podcast, der mich hartnäckige „Geschichts-Legasthenikerin“ tatsächlich in ein „Geschichts-Fangirl“ transformiert hat 🙂

  12. Jule

    Eine Folge, die mich richtig „gemütlich“ fühlen lässt. Und nostalgisch…
    Ich will unbedingt auch einmal mit so einem altmodischen Schlafwagenzug fahren.
    Danke für die vielen Tipps hier, der schottische Zug klingt gut. Und ich werde gleich mal auf steam nach dem Spiel schauen.

    Ich hatte zwei Buch-Assoziationen, die vielleicht nicht wirklich Sinn machen, aber schön sind sie beide: Der Orientalist von Tom Reiss und Reise im Mondlicht von Antal Szerb. Da habe ich mich beim Lesen ähnlich gefühlt. Haaaach….

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