GAG362: Bayerns letzte Kurfürstin
Im Jahr 1777 wurde ein Pfälzer neuer Regent in Bayern. In der bayerischen Linie der Wittelsbacher gab es keine erbberechtigten Nachkommen mehr und so übernahm der pfälzische Kurfürst Karl Theodor die Münchner Residenz. Großes Interesse an seinem neuen Regierungssitz hatte er nicht. Jahrelang versuchte er vergeblich, Bayern wieder loszuwerden. Am Ende war es seine fünfzig Jahre jüngere Frau, die Habsburgerin Maria Leopoldine, die dafür sorgte, dass die letzte verbliebene Nebenlinie der Wittelsbacher aus Zweibrücken in Bayern an die Macht kam.
Wir sprechen in der Folge über den Bayerischen Erbfolgekrieg, warum es Karl Theodor nicht gelang, Bayern einzutauschen und wie die letzte Kurfürstin in Bayern den Habsburgern die Tour vermasselte und dafür sorgte, dass die Wittelsbacher an der Macht blieben.
Literatur
Sylvia Krauss-Meyl: Das „Enfant Terrible““ des Königshauses: Maria Leopoldine, Bayerns letzte Kurfürstin, 2002.
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Hallo ihr zwei,
ich, die selbst aus München, Bayern, komme, habe ebenfalls noch nie irgendetwas von dieser Kurfürstin gehört – weder im Geschichtsunterricht noch in irgendeiner Doku.
Danke für diesen wissenswerten Beitrag
Grüße
Alexandra Schwientek
Hallo Daniel und Richard!
Gratuliere zu dieser wirklich ausgezeichneten Folge. Normalerweise interessieren mich die komplizierten Verstrickungen zwischen Wittelsbachern, Habsburgern und all den anderen Fürsten- und Königshäusern nicht so sehr, aber Daniel hat echt einen guten Job gemacht und die Geschichte spannend und nachvollziehbar erzählt.
Zwei Fragen fallen mir spontan ein:
1. Hätte das Kind von Maria Leopoldine, das in Laibach geboren wurde, nachträglich noch die Thronfolge beeinflussen können? So wie ich das verstanden habe, wäre dann der Max Joseph raus gewesen, oder? Das ging mir in der Geschichte ein bisschen zu schnell.
2. Von all den Brauereien, die Maria Leopoldine bessessen hat, gibt’s die eine oder andere davon noch?
Wäre cool, wenn ihr das in der nächsten Folge oder im nächsten Feed-GAG beantworten könntet?
Danke und LG aus Innsbruck
Marko
Hallo Marko.
Frage 2 kann ich beantworten. Es gibt nämlich noch das Arcobräu, welches sich in seiner Familienchronik auch direkt auf Maria Leopoldine bezieht:
https://www.arcobraeu.de/de/familienchronik-3
Grüße aus München
Sebastian
War es nicht so, dass die Kurfürsten vom Mittelalter bis 1806 den Deutschen Kaiser (Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation)wählten?
Im Podcast heißt es, die Kurfürsten wählen den König.
Stimmt beides, die Kurfürsten wählen den König, der dann (in der Frühen Neuzeit dann auch schon ohne Papst) zum Kaiser erhoben wird. Um 1800 macht man das dann schon in einem Rutsch, da wird nicht mehr groß differenziert.
Lieber Daniel,
Was für ein Zufall, dass du genau jetzt diese Folge über Maria Leopoldine machst, ich habe nämlich grad letzte Woche ihre Biografie von Sylvia Krauss-Meyl zu lesen begonnen, nachdem das Buch vorher jahrelang ungelesen bei mir im Schrank rumgestanden ist.
Jetzt kann ich mich noch nicht entscheiden, ob ich lieber zuerst das Buch zu Ende lese, oder mir es einfach von dir erzählen lasse 😉
Lieber Daniel,
eine sehr schöne Folge und auch lehrreich, wie so oft, bzw. im Grunde immer. 🙂
Ich habe noch einen kleinen Exkurs anzubieten.
Karl Theodor ließ in München einige bauliche Veränderungen vornehmen. Unter anderem wurde vor dem Neuhauser Tor die dortige Bastion geschliffen un die Zufahrt zum Tor neu zu gestalten. Zu Ehren von Karl Theodor wurde das damalige Neuhauser Tor in Karlstor und damit auch der neugeschaffene Platz davor in Karlsplatz umbenannt. Da der neue Regent den Münchnern aber, aus erwähnten Gründen, derart zuwider war vermieden sie es den Platz so zu nennen. Man benutzte lieber den Namen eines Wirtshauses, gegenüber des Platzes, den Stachus Garten (auf dem Gelände des heutigen Kaufhof falls jemand via Maps nachsehen will). Dieser Name war schon seit einiger Zeit geläufig und hielt sich hartnäckig. Daher hat der Karlsplatz bis heute den Namen Stachus bei den Münchnern.
Der Name des Stachus Gartens geht wahrscheinlich auf einen der Wirte, Mathias Eustachius Föderl, zurück.
Schönen Gruß
Matthias aus München
Das Denkmal zum Unfall am Achatzberg in Wasserburg befindet sich wohl 60 m oberhalb des Unfallortes. Was wohl heißt. dass der Unfall neben der Leprosenkirche und dem Friedhof war.
Ganz ehrlich, als Bayer würde es mich nicht stören, wenn wir zu Österreich gehörten.
ganz ehrlich? Die Preußen auch nicht 😉
Die Wörter „Mannheim“ und „Blüte“ scheinen aus heutiger Sicht ein Oxymoron.
Hallo Ihr Beiden,
Ich fang mal damit an, dass Ich euren Podcast absolut fantastisch finde, ich höre seit nem Jahr jeden Mittwoch die neuen Folgen und dazwischen die alten Folgen und mittlerweile gehen ich allen meinen Freunden mit den „History-Funfacts“ auf den Geist.
Aber diese Folge war echt der Hammer, ich finde Adelsfamilien und diese Verstrickungen herrlich und grade diese kleineren Geschichten um die deutschen Kleinstaaten sind so vielseitig.
Außerdem sind eure Frauenportraits so schön reflektiert, jedes Mal ein Highlight
Vielen Dank und Liebe Grüße
Grace
Sitze im Starbucks im Bahnhof München und höre eine alte Folge GAG. Entziffere den Spruch auf dem TShirt des Typen hinter mir. „Lernen’s a bisserl GESCHICHTE…“
Und schon ist er weg.
Kleine Korrektur: Es heißt nicht „Zweibrückener“, sondern „Zweibrücker“.