GAG358: Philipp Reis und die Erfindung des Telefons

In seiner Scheune experimentierte um 1860 ein Lehrer aus Hessen mit dem Holznachbau eines Ohrs, einer Geige, einer Stricknadel und der Blase eines Hasen. Philipp Reis erfand den Vorläufer jenes Apparats, der zum wichtigsten Kommunikationsmittel des 20. Jahrhunderts werden sollte: das Telefon.

Ihm ist es 1861 erstmals gelungen, Sprache fernmündlich zu übertragen: „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat“ soll der erste Satz gewesen sein, gefolgt von „Die Sonne ist von Kupfer.“ Wir sprechen über die Geschichte des Telefons und warum es zu einem langen Patenstreit kam, in dessen Mittelpunkt der Mann stand, dem das Telefonpatent am Ende zugesprochen wurde: Alexander Graham Bell. Andere Telefonpioniere wie Antonio Meucci oder Elisha Gray gingen hingegen leer aus.

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10 Replies to “GAG358: Philipp Reis und die Erfindung des Telefons”

  1. Louisa

    Hallo Ihr zwei,
    Gelnhausen ist gut hessisch und selbstverständlich wird dort hessisch gesprochen.Womit klar wäre:
    1. Ihr habt Gelnhausen falsch ausgesprochen
    2. Dass Reis dort „bosselte“ ist als Erfinder sprachlich überhaupt nicht ungewöhnlich.

    Bosseln ist ein ganz normales hessisch-rheinisches Wort für „rumbasteln“, bevorzugt an kniffeligen Projekten. Jede und jeder Basteler*in bosselt mitunter, man kann vor-sich-hin-bosseln oder etwas zurechtbosseln.
    Wer bosseln einizigartig oder ungewöhnlich findet, sollte aufhören zu pienzen und bei der Hitze erstmal zur Beruhigung ein Kranewasser trinken.
    🙂
    Viele Grüße, L.

    PS: Ich bin erschüttert, dass ich eine Fernsehwerbung für den Poscast auf vox (?) gesehen habe, das war irgendwie surreal.

  2. Amit Das Gupta

    Danke für die schöne Folge zur Erfindung des Telefons, zu der ich noch einen kleinen Fun-Fact beisteuern möchte: Im Niederländischen hat sich Bell so sehr durchgesetzt, dass das Verb für telefonieren „bellen“ lautet, während Hunde „blaffen“ – ein sehr beliebter falscher Freund für Deutschsprachige.

    • Holger

      Interessant auch dass Bel oder Dezibel streng genommen keine Maßeinheiten sind sondern einen logarithmischen Zusammenhang abbilden zu verschiedenen Basisgrößen – es handelt sich daher um Pseudo- oder Hilfseinheiten.

  3. Sebastian Schwörer

    Antonio Meucci findet auch in „der Pate III“, als Erfinder des Telefons, kurze Erwähnung. Ich dachte, das wäre rein fiktiv… Ich danke Euch, dass ihr auch diesen Bereich mit Hintergrundwissen gefüllt habt.

  4. Fabian

    Kleiner Funfact für Richard als Mediävisten: Gelnhausen wurde von Friedrich Barbarossa als Reichsstadt gegründet, war Münzort und besitzt heute noch eine Kaiserpfalz, die als besterhaltenste der Stauferzeit gilt. Dort soll auch der Reichstag stattgefunden haben, bei dem die Legen von Friedrich dem Löwen neu verteilt wurden.
    Super Folge!

  5. Dieter

    Sehr schöne Episode. Übrigens das Dezibel ist eine pseudo-Einheit mit dem Wert 1, weil

    Pegel = 10 x log10 ( P2 / P1 ) x dB

    Habt ihr schon mal angedacht, eine Episode über Amelie du Chatelet zu machen? Immerhin hat sie Newton nicht nur übersetzt, sondern auch korrigiert.

    Alsdann

    Dieter

  6. Janis Blechert

    Als Gelnhäuser bin ich überrascht, dass dieser Makel in der Aussprache überhaupt von der Zuhöherschaft erwähnt wurde. Falls ihr jemals mit einer der Nachbarstädte, Langenselbold, zu tun habt, es wird Langensellbold ausgeprochen. Warum auch immer 🙂

  7. Anne Ende

    Gestern war ich mit FreundInnen in Leipzig spazieren und plötzlich überquerten wir eine Philipp-Reis-Straße. Da war ich positiv überrascht und habe mich darüber gefreut, dass ich meinen FreundInnen von Philipp Reis erzählen könnte und ihnen gleich noch die Podcast-Folge empfehlen.

  8. Harald Gärtner

    Immerhin hat sich Philipp Reis bei der Benennung des Apparates durchgesetzt.
    Fast überall auf der Welt kennt man es als Telefon oder ähnlich ausgesprochen.
    Bell hätte es ja such Bellphone nennen können aber wahrscheinlich hat sich das Wort damals so herrlich German angehört, also nach dem Land, der Dichter, Denker und Erfinder, denn viele Innovationen des 19. Jahrhunderts kamen von hier.

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