GAG355: Der Englische Schweiß

Wir springen in dieser Folge ins 15. und 16. Jahrhundert. Schauplatz ist zuerst England, dann der gesamte europäische Kontinent: Wir sprechen nämlich über eine mysteriöse Krankheit, die in fünf Wellen zuerst die Insel, dann den Kontinent heimsuchte. Eine Krankheit, die höchstwahrscheinlich Einfluss auf die englische Thronfolge, die deutsche Religionsgeschichte und die Belagerung Wiens hatte.

Literatur
Flamm, Heinz. 2020. ‘Anno 1529 – Der „Englische Schweiß“ in Wien, Die Türken Um Wien’. Wiener Medizinische Wochenschrift (1946) 170 (3): 59–70. https://doi.org/10.1007/s10354-019-0701-3.

Flood, John L. 2003. ‘“Safer on the Battlefield than in the City”: England, the “Sweating Sickness”, and the Continent’. Renaissance Studies 17 (2): 147–76. https://www.jstor.org/stable/24413344.

Das Episodenbild zeigt Arthur, Prince of Wales, eines der wahrscheinlichen Opfer der Krankheit.

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14 Replies to “GAG355: Der Englische Schweiß”

  1. Julia

    Nasowas, da bin ich für eine Nacht in Wien um mir Guns N‘ Roses im Stadion anzusehen und schaffe es nicht Eure neue Folge sofort anzuhören- das ist mir noch nie passiert!
    Werde ich morgen auf der Heimfahrt gleich nachholen.
    War dafür grad noch auf einen Crowdpleaser im truth and dare- sehr fein.
    Danke für Euren tollen Podcast. Auch ich höre Euch sehr gerne zu. Gute Nacht, LG Julia

  2. Jenny

    Die Sendung „Stöckl“ ist in der 3sat-Mediathek in Deutschland übrigens noch bis zum 14.8.22 verfügbar. Das wäre zumindest ein bisschen mehr Zeit, für alle, die die Folge nicht direkt hören konnten.

  3. Dyrnberg

    Literarische Fußnote:

    Im Roman “Wölfe” (Original: “Wolf Hall”) von Hilary Mantel spielt der “Englische Schweiß” eine zentrale Rolle. Dort bekommt man in einer Geschichte hautnah mit, wie Menschen zu Mittag erkranken – und am Abend tot sind.

    Inhalt: “Zentraler Handlungsstrang des Romans ist der Aufstieg Thomas Cromwells am Hofe Heinrichs VIII. Der Roman, der erste Band in einer Trilogie, endet mit der Hinrichtung von Thomas Morus.”

    Der Roman wurde mit dem britischen Man Booker Prize for Fiction, dem Walter Scott Prize und dem US-amerikanischen National Book Critics Circle Award ausgezeichnet. 2012 nannte die britische Zeitung The Observer ihn einen der besten der jemals veröffentlichten historischen Romane. Und auch wenn es keine Rolle spielt: Ich fand ihn auch gut. 😉 (Sehr detailliert, historisch angeblich sehr, sehr präzise ausgearbeitet.)

    • Thomas R

      Hallo Dyrnberg, Da werd ich glatt meine Bücherei nach der „Wolf Hall“ durchforsten. In „Vertrauliche Gespräche“ Von Erasmus von Rotterdam gibt es „Der Abt und die gebildete Frau“. Erasmus hatte regen Kontakt zu Thomas Morus und dessen Familie. Mit der gebildeten Frau ist sehr wahrscheinlich die Frau von Thomas Morus, Lady Alice More beschrieben. In „Wolf Hall“ findet sich sicherlich was zu Jane Colt, der ersten Ehefrau von Thomas Morus?! Gruß Thomas R

  4. Mathias

    Ich oute mich als unwissend (habe es mittlerweile nachgeschlagen) aber die Erwähnung von „Justus Jonas“ riss mich doch irgendwie aus dem historischen Kontext heraus 😉

  5. Nico

    Also als Norddeutscher muss ich anmerken, dass es seeeeeehr viel norddeutschere Namen als Hermann Evers gibt. Jan Janssen wäre so der Prototyp dieser auf -sen gebildete Patronyme. Oder um beim Beispiel zu bleiben: Hermann Evers Hermannsen.

  6. Josef

    Der englische Schweiß, wird als eine Art Sommerkrankheit im historischen Roman „Wölfe“ von Hilary Mantel gut beschrieben.
    Übrigens, wäre toll wenn ihr Empfehlungen zu historischen Romanen geben würdet (die ihr halt kennt) Liebe Grüße und weiter so Josef

  7. Carola

    Henry VII wäre wirklich zumindest einen FGAG wert. Allein schon woher sein Anspruch auf den Thron kommt: nämlich nicht über seinen Vater Edmund. Der war zwar der Sohn von Kathrin de Valois, der verwitweten Gemahlin von Henry V. Diese hatte sich aber in Owen Tudor verliebt, einen walisischen Soldaten. Diesen hatte sie heimlich geheiratet und mit ihm 3 Söhne gezeugt, die sie bis zum Tod Katharinas geheim halten mussten. Diese Kinder galten als Bastarde und hatten keinen Thronanspruch.
    Dieser kommt von seiner Mutter Margarete Beaufort, die eine der wenigen überlebenden Nachfahrinnen von Edward III war.
    Auch seine Kindheit und Jugend ist sehr interessant: er musste unter einem Yorkisten aufwachsen, als eine Art Geisel für das Stillhalten der Lancastrianer, während Edward IV auf dem Thron saß. Nach dem kurzen Intermezzo der erneuten „Herrschaft“ seines Onkels Henry VI, floh er dann schließlich in die Bretagne, wo er auch ständig der Gefahr der Auslieferung an Richard III durch diverse englische Lords war. Nachdem Richard III aber sehr viele Fehler in seiner Regierungszeit machte und unter anderem verdächtig wurde seine zwei kleinen Neffen umgebracht zu haben, begannen immer mehr englische Lords zu Henry überzulaufen. Schließlich setzte dieser 1483 nach England über und entschied bei der Schlacht von Bosworth die Armeen von Richard III, als letzter englischer König übrigend der seither seine Krone durch eine Schlacht gewinnen musste.

    • Thomas K

      Die Episode beginnt mit der Schlacht von Bosworth, und Shakespeares „King Richard the Third“ endet damit. Von dort kommt das bekannte Zitat „Ein Pferd, ein Pferd, mein Königreich für ein Pferd!“ Richard hat in der Schlacht sein Pferd verloren. Das Zitat wird erst durch den Inhalt des Stücks verständlich: Sein Königreich hatte Richard das ganze Stück hindurch mühsam errungen, indem er zunächst alle umgebracht hat, die ihm auf dem Weg zum Thron ein Hindernis waren, und nach seiner Krönung mit dem hochambitionierten Vorhaben begonnen hat, all die umzubringen, denen er auf dem Weg zum Thron ein Hindernis war.

      Die Schlacht von Bosworth kommt in der ersten Folge der Serie „Blackadder“ vor, die Richard in „GAG354: Die Halsbandaffäre“ erwähnt hat.

      Kann es sein, dass die Krankheit deswegen vornehmlich die Reichen dahingerafft hat, weil die sich die Ärzte mit ihren drastischen Methoden leisten konnten, die damals alles nur schlimmer machten?

  8. Johanna

    Die in dieser Episode beschriebenen Behandlungsmethoden bei Erkrankten am Englischen Schweiß machen wieder sehr deutlich wieso man froh sein muss in der modernen Zeit zu leben. 😨 Das klingt ja fast wie Folter, so dass man am Ende wahrscheinlich froh war endlich tot zu sein statt das noch länger über sich ergehen lassen zu müssen.
    Ich finde es erschreckend dass wohl niemand ernsthaft auf die Idee kam mal was anders zu probieren obwohl die Leute (auch) mit dieser Behandlung reihenweise starben… Oder galten die wenigen die (ich würde sagen „trotz“) dieser Behandlung am Leben blieben als Hinweis dass es irgendwas bringt?

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