GAG350: Der Bauernkrieg und die Revolution von 1525

Die Konflikte zwischen Bauern, dem Klerus und dem Adel schwelen schon länger, aber ab 1524 eskaliert die Situation und es kommt zu großen Aufständen in weiten Teilen des heutigen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Doch diese Erhebungen sind anders als vorherige Konflikte: Die Bauern stellen jetzt Forderungen auf, die die Gesellschaftsordnung fundamental in Frage stellen.

Wir sprechen über den Deutschen Bauernkrieg von 1524–1526, der auch als Revolution von 1525 bezeichnet wird. Es geht um Bauernführer, wie den Tiroler Michael Gaismair, um den Bauernjörg und die Niederschlagung der Aufstände.

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17 Replies to “GAG350: Der Bauernkrieg und die Revolution von 1525”

  1. Thomas

    Super cool, dass ihr noch auf Thomas Müntzer gekommen seid. Als ausgezogener Mühlhäuser, der ehemaligen Müntzer-Stadt, fand ich das besonders erfreulich. Das Bauernkriegspanorama ist extrem beeindruckend. Das solltet ihr euch unbedingt anschauen.

  2. Martin

    Hallo liebes GAG Team,

    ganz liebe Grüße aus Bad Waldsee, dem Geburts- und Sterbeort des Bauernjörg, in dem noch heute sehr viel aus der damaligen Zeit zu sehen ist. Das Schloss in dem er geboren wurde steht noch immer außerhalb der Stadtmauer und sein Grab liegt in der ikonischen Stiftskirche St. Peter. Sowohl in Memmingen, Weingarten, Waldburg und Bad Waldsee sind Straßen nach ihm benannt, was wohl zeigt, dass man in kleinen Städten eher zu langfristigem Ruhm gelangen kann, unabhängig von seinen Taten. Seine Nachkommen, das Haus Waldburg-Zeil, existiert noch heute.

  3. Felix

    Danke für diese tolle Geschichte!
    Spannend und super erzählt, wie immer!
    Das hat mich alles sehr an Heinrich von Kleists Novelle „Michael Kohlhaas“ erinnert 🙂

  4. Matthias

    Sehr schöne Geschichte. Zumal ich Würzburger bin und man immer wieder in Kontakt kommt mit den Bauernkriegen. Dass der Bauernjörg auch hier war ist wirklich total spannend. Leider zum Leidwesen der damaligen Aufständigen.

    Vor einiger Zeit habe ich auch einen schönen Geocache dazu gemacht. (Gelegt von der Bachgassenbande)
    Wer also in Würzburg mal an historische Stätten geleitet werden möchte sollte sich den mal anschauen:
    https://www.geocaching.com/geocache/GC1Q0CW_wurzburg-historisch-bauernaufstand

  5. Anne

    Ich finde es toll, wie ihr hier herausgearbeitet habt, dass Menschen schon immer politische Wesen sind und der Versuch einer Hierarchie-freien Gesellschaft, wie Gaismair sie erdachte, nicht etwas ist, was erst bei anarchistischen Bewegungen im späten 19. und frühen 20. Jhd. stattfand. Allerdings war Gaismair ja wohl aus unserer heutigen Sicht nur vermeintlich seiner Zeit voraus, denn es gibt ja überall auf der Welt Belege für, auch komplexe, Gesellschaften und Kulturen, die schon lange Zeit davor über hunderte von Jahren hinweg in nicht-hierarchischen Systemen gelebt haben.

  6. Thomas R

    Buchtipp: „Vertrauliche Gespräche“ Erasmus von Rotterdam. „Die Soldatenbeichte“ und „Der Abt und die gebildete Frau“. Erasmus war Zeitgenosse von Luther. 500 Jahre alt und immer noch aktuell.

  7. Stefan L

    Ich fahre oft beruflich bedingt an einem Denkmal bei Leipheim (Landkreis Günzburg) vorbei. Ich erspare Euch Fotos aber auf den Inschriften ist von der Schlacht und Zerschlagung des Leipheimer Haufens am 4. April 1525 die Rede, welche an besagtem Ort stattfand. Der „Truchseß von Waldburg“ war siegreich – vermutlich ist hier der Bauernjörg gemeint, welcher aber nicht namentlich genannt wird. Tagsdrauf erfolgten Hinrichtungen diverser Anführer des Leipheimer Haufens. Auch wird am Denkmal ein Artikel aus den besagten 12 Artikeln der schwäbischen Bauern zitiert. Warum schreib ich das alles? Wahrscheinlich weil ich es einfach faszinierend finde, wenn man dem, was man im Auto fahrend gerade als Podcast hört am Straßenrad begegnet…
    Vielen Dank für diese Episode! Sie war klasse!

  8. Michael

    Extra Karma für die überraschende und vollkommen zutreffende DDR-Referenz. Ich habe mich während des Hörens ein wenig gewundert, dass ich von diesem oder jenem schonmal gehört hatte und es kam tatsächlich aus meinem Geschichts-Unterricht in der Schule. Auch sonst großartige Folge, vielen Dank!

    • Andreas Moser

      Ich finde das auch interessant, denn in Westdeutschland hatte ich davon nie gehört. Nicht im Geschichtsunterricht, nicht in den Medien, nirgendwo.
      Zum ersten Mal stieß ich auf den Bauernkrieg als ich in Bolivien war, und an einem Bücherstand irgendeiner kommunistischen Gruppe die spanische Übersetzung von Engels‘ Werk über den Bauernkrieg verkauft wurde: „Las guerras campesinas en Alemania“

  9. Kai Adam

    Lieber Daniel, lieberRichard,
    vielen Dank für die Folge zum Bauernkrieg. Ein heute leider zu wenig beachtetes Kapitel europäischer Geschichte, obwohl doch Mittelalter und frühe Neuzeit medial en vogue sind.
    In den 70igern gab es einen interessanten Versuch durch die Wiener Rockgruppe „Die Schmetterlinge“, eine Geschichte aus der Sicht der Unterdrückten populär darzustellen. Sicher war dies teilweise recht vereinfachend vulgärmarxistisch und typisch post 68, aber gerade der Teil zu den Bauenrkriegen gefällt mir bis heute recht gut. Hört vielleicbernt Engelmannht mal rein (https://www.youtube.com/watch?v=EQHL0ZL8peM).
    In eine ähnliche Richtung geht auch Bernt Engelmann zur gleichen Zeit: Wir Untertanen. Ein deutsches Geschichtsbuch. Erster Teil (Steidl Taschenbücher). Er versteht damals bereits die Bauernkriege als „Erhebbung des gemeines Mannes“. Diese Zeit böte noch jede Menge Stoff (Thomas Münzer, Ottilie von Gersen oder Jörg Ratgeb …).
    Das monumentale Bauernkriegspanorama in Bad Frankenhausen von Werner Tübke im Auftrag der DDR-Regierung ist bei aller Staatskunst eine Sehenswürdigkeit zum Thema.
    Auf jeden Fall hat mir die Folge viel Spaß gemacht.

  10. Nathanael

    Hey ihr beiden, super interessante Folge! Für mich hatte das Thema Bauernkrieg nochmal eine besondere Relevanz, da ich mich gerade für eine Klausur auf das Thema Reformation vorbereite. Vielen Dank!
    In diesen Kontext auch der konkretisierende Hinweis: Daniel sagt, dass durch Luther eine deutsche, für die Bauern zugängliche Bibelübersetzung zur Verfügung stand. Tatsächlich entstanden auch vor Luther bereits über ein Dutzend ober- und niederdeutsche Bibelübersetzungen. Luther hat allerdings mit seiner Überlieferung der griechischen Begriffe in den aktuellen Sprachkontext entscheidend zur Zugänglichkeit der Texte beigetragen.

    Lieben Gruß

  11. Ben

    Zunächst einmal vielen Dank für diesen sehr interessanten Beitrag. Gut fand ich dann auch am Schluss die Ausführungen zur Rezeption in der DDR und den Bogen zu Thomas Müntzer. Dieser war mir bekannt, da ich noch vor der Pandemie die Mühlhäuser Müntzerspiele besucht hatte.

    Worauf man hätte noch eingehen können, ist der Versuch die Bauernkrieg und ihre Akteure von verschiedenen Standpunkten aus zu vereinnahmen. Also nicht nur in der DDR, sondern auch im Nationalsozialismus. Ich finde es immer wieder bemerkenswert, wenn sowohl die extreme Rechte, als auch die extreme Linke versucht die selben Vorbilder für sich zu reklamieren.
    In diesem Zusammenhang dann auch die kurze Ergänzung, dass Micheal Gaismair auch die zweifelhafte Ehre zuteil wurde, dass das SS-Gebirgsjäger-Regiment 12 „Michael Gaißmair“ seien Namen als Traditionsnamen trug.

  12. Florian Sturm

    Super Sendung, danke dafür! Noch ein Hinweis – auch in Oberösterreich waren die Bauernkriege präsent und sind es heute noch. Z.B. mit dem Volksschauspiel der „Frankenburger Würfelspiele“ (https://wuerfelspiel.at/), wo aufständische Bauern gegeneinander um den Tod würfeln mussten und im Wappen meiner Heimatgemeinde Pinsdorf, wo der „Bauernhügel“ abgebildet ist, das Grabmahl der getöten Bauern einer Schlacht (https://www.oberoesterreich.at/oesterreich-poi/detail/430001802/bauernhuegel-in-pinsdorf.html).

    • Bernd Kombrecht

      Vielen Dank auch für diese interessante Folge. Ich höre Euren Podcast immer wieder gerne aber nicht regelmäßig und nicht in der zeitlichen Reihenfolge.
      Diese spezielle Folge hat mich sehr berührt, als sehr junger Mensch habe ich die Bücher von Bernt Engelmann fast verschlungen. Der Bauernaufstand und die Mechanismen haben mich seitdem nicht mehr losgelassen, so zeitlos ist das im Grunde. Und auch da passt der Kreisky-Spruch am Ende Eurer Folgen wieder perfekt…
      Chapeau und schön dass es Euren Podcast gibt!

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