GAG325: Der Große Smog von 1952

Wir springen in dieser Folge ins Jahr 1952, und sprechen über eine Katastrophe, die in London tausende Menschenleben kostete, sich aber schon seit einiger Zeit angekündigt hatte.

Das erwähnte Buch ist „The Big Smoke – A History of Air Pollution in London Since Medieval Times“ von Peter Brimblecombe.

Die erwähnte Freakonomics Episode gibt’s hier: https://freakonomics.com/podcast/pollution-brain/

Das Episodenbild zeigt die Londoner Tower Bridge (allerdings nicht aus dem Jahr 1952).

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24 Replies to “GAG325: Der Große Smog von 1952”

  1. Carsten

    Mal wieder eine großartige Folge! Ganz passend lief am 04.12. beim “Auf den Tag genau” Podcast eine Folge über den Londoner Nebel vom 04.12.1921 und den Versuch eines Spaziergangs im Nebel. Vermittelt nochmal ein ganz mulmiges Gefühl, was die Menschen da 1921 schon eingeatmet haben, und wie schlimm es 1952 erst noch werden sollte.

    https://podcast8c6050.podigee.io/713-neue-episode

  2. Arne Feldmann

    Vielen Dank für die wiedermal gute Folge. Der grosse Smog von 1952 wurde auch in der ausgzeichneten Serie „The Crown“ von Netflix verfilmt (Staffel 1, Folge 4).

  3. Matthias

    Endlich hab’ ich’s geschafft eine Folge am Tag ihrer Veröffentlichung zu hören!
    Das heißt ich kann 1. sofort ein großes Lob aussprechen, für diese sowie alle 324 Folgen davor – ich hab’ im Juli dieses Jahres angefangen, euch zu lauschen und seitdem seid ihr meine ständigen Begleiter im Home Office und auf dem Rennrad (:
    2. kann ich auch direkt eine kleine Anmerkung machen: Der erwähnte Brief des guten Seneca muss sich auf das Jahr 61 n. d. Z., nicht v. d. Z. beziehen – damals war er nämlich noch gar nicht geboren (;

      • Ulrich

        Hallo Richard,

        Besserwisser sind meist sehr unangenehme Zeitgenossen, auch kann ich mich irren, aber nach meiner Erinnerung lebte Seneca überwiegend im ersten Jahrhundert
        n a c h Christus, also nicht bC (10’24“).
        Ändert aber nichts an der Aktualität.
        vG
        Ulrich

  4. Michael

    “Invasionswetterlage”? Müsste es nicht Inversionswetterlage heissen? Oder ist auch an Richard ein Meteorologe verloren gegangen, der gerade das Phänomen von quasi invasivem Nebel entdeckt und neu benannt hat?;-)

    Tolle Folge, schön eingebettet!

  5. David

    Also was ich nicht verstanden habe ist, warum denn die Seekohle verboten wurde?
    Die Alternative wäre dann doch nur Holz gewesen. Das hätte doch zu mehr Rauch geführt, vor allem weil die Kohle als besonders “raucharm” galt.

    • Sebastian

      Seekohle ist importierte Steinkohle. Da Steinkohle (wie auch Braunkohle) ein Sedimentgestein ist, das durch “Inkohlung” entsteht, setzt es bei der Verbrennung einiges an eingebundenen Stoffen frei. Holzkohle dagegen wird durch Pyrolyse, bei der die flüchtigen Stoffe des Holzes freigesetzt werden und am Meilerstandort die Luft anreichern. Mit Steinkohle macht man das auch, das nennt sich dann aber Koks. Das wurde aber – soweit ich weiß – eher industriell genutzt.

  6. Daniela

    Spannende Folge! Ich kenne den Smog und den sauren Regen selbst noch. Bin in der Industriestadt Linz in den 80ern aufgewachsen. Wenn ich bei Smog in die Schule musste, hatte ich oft das Gefühl, ich ersticke auf dem Weg. Und das mit 6 Jahren. Man musste jeden Atemzug fast vorkauen. Bei Regen durften wir nicht raus und alles im Schrebergarten neben dem VOEST Gelände war täglich einfach schwarz. Natürlich haben wir das Obst und Gemüse daraus trotzdem gegessen. Naja.
    Bei allem berechtigten Ärger über die Umweltverschmutzung. In Ö. hat sich da in den letzten 30 Jahren sehr viel gebessert.

  7. Ernst

    Ich habe noch von meinem Chemiestudium in Erinnerung, dass das Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure sich “Bleikammerverfahren” nennt. Vom einem Bleikamp??? Verfahren habe ich noch nie gehört. Ansonsten eine interessante Geschichte.

  8. Hans Ratzinger

    Zu einem gemütlichen britischen Heim gehört ein offener Kamin und ist in der Tradition tief verwurzelt, siehe Santa Claus der durch den Kamin kommt. Diese allgemeine Vorliebe für offenes Feuer war ein Hauptgrund für die langsame Umsetzung von Luftreinhaltegesetzen in UK.
    https://friendsoftheearth.uk/climate/london-smog-and-1956-clean-air-act
    Als Ersatz für die echte Kohlenglut wurde das künstliche Kaminfeuer populär, um wenigstens die Illusion aufrecht zu erhalten.

  9. Florian S.

    Hallo ihr Lieben,
    tolle Folge die ein Ereignis in den Fokus rückt, das gerade angesichts der Klimathemen nicht aktueller sein könnte und deutlich macht, dass Umweltprobleme schon viel eher massiv aufgetreten sind als wir uns das heutzutage so bewusst machen. Kleine Ergänzung noch zu den Zelten, in denen man Feuer machen kann: Diese sind als Kohten und Jurten bekannt und seit vielen Jahrzehnten in der Jugendbewegung beliebt. Der Rauchabzug ist nur die zentrale Öffnung im Dach, aber wenn etwas Wind geht funktioniert es erstaunlich gut, da die Stoffbahnen am Boden nicht dicht schließen und der vertikale Luftstrom den Rauch mitnimmt. Bei drückenden und nebligen Wetterlagen ist es natürlich schon ein Problem. Allerdings haben wir uns vor allem davor in Acht nehmen müssen, dass der Schlafsack kein Feuer fängt! 😂

    • Tobias

      Hallo,

      Feuer in “normalen” Zelten ohne Abzug ist sehr gefährlich. Auf Festivals und Veranstaltungen mit Zelt- oder Campingplatz sterben jährlich etliche Besucher, weil sie ein Feuer im Zelt entfachten. Zum einen wird der Sauerstoff verbrannt, zum anderen enstehen Kohlenmonoxid und Kohlendioxid.

      Ähnliche Vorfälle im Kontext von Wasserpfeifen werden regelmäßig durch den Rettungsdienst gemeldet. Kohlenmonoxid bindet ein vielfaches besser als Sauerstoff am Hämoglobin.

      Also Obacht bei Feuer in geschlossenen Räumen.

      Viele Grüße

  10. Lukas

    Zu der Geschichte des Kamins fiel mir die Episode „Thunder in the Skies“ der 70er Jahre BBC-Wissenschaftsserie „Connections“ ein (kostenlos zu finden über Google bei Dailymotion). Die Serie kann ich sowieso jedem hier empfehlen, man findet viele Geschichten aus dem Podcast wieder.

    Vielen Dank für die Folge und schöne Feiertage,
    Lukas

  11. Andreas Moser

    Der Smog und die ganzen Lungenkrankheiten haben mir etwas die Zigarre vergällt, die ich während des Hörens dieses Podcasts geraucht habe.

    Aber interessante Information, dass es schon um 1300 eine königliche Kommission zum Klimaschutz gab!

  12. Reinhard

    Noch nicht erwähnt wurde der deutsche Fernsehfilm von 1973 „Smog“ von Menge und Petersen. Sie versetzten das Geschehen in das Ruhrgebiet der 70er Jahre und erregten damit damals äusserste Aufmerksamkeit.

  13. Florian Wombacher

    Besser spät als nie:
    Smog enthält hauptsächlich schweflige Säure (H2SO3) die aus der Reaktion von Wasser mit Schwefeldioxid entsteht. Schwefelsäure entsteht z.B. im Bleikammerverfahren, indem zunächst Schwefeldioxid (SO2) mithilfe von Katalysatoren und Luftsauerstoff zu Schwefeltrioxid (SO3) reagiert wird, das dann mit Wasser zu Schwefelsäure (H2SO4) weiterreagiert. Sie kommt in Smog vor, aber in geringeren Mengen.
    Ein kleiner aber wichtiger Unterschied (für Korinthenkacker mich, aber auch z.B. für die Auswirkungen der Säuren), wir würden ja (hoffentlich) auch kein Wasserstoffperoxid (H2O2) trinken. 😉

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