GAG524: Lancelot „Capability“ Brown und die Erfindung des englischen Gartens
Wir springen in dieser Folge ins 18. Jahrhundert, und sprechen über Lancelot Brown, jenen Mann, der das Antlitz Englands für immer verändern wird. Weg von den streng reglementierten Gärten der vorherigen Jahrhunderte, wird „Capability“ Brown, wie er in die Geschichte eingehen wird, die Natur zum Vorbild der aristokratischen Gärten heranziehen. Dabei scheut er auch nicht davor zurück, Sümpfe trockenzulegen, ganze Seen anzulegen und zehntausende Bäume zu pflanzen. Ein Umstand, der ihn zwar zum Revolutionär des englischen Gartens macht, aber wie bei Revolutionen so üblich, nicht immer ohne Widerspruch.
Erwähnte Folgen
- GAG173: Der gefährliche Garten von Vaux-le-Vicomte – https://gadg.fm/173
- GAG464: Die Entstehung des Central Parks – https://gadg.fm/464
Literatur
- Jane Brown. Lancelot „Capability“ Brown, 1716-1783. Random House, 2013
- Steffie Shields. Moving Heaven and Earth. Unicorn Publishing Group, 2017
Das Episodenbild zeigt einen Teil der großen Brücke von Blenheim Palace.
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Meine Lieben, ich sitze gerade hier in München im Nymphenburger Schlosspark und höre eure Folge. Wenn Ihr Ha Ha sehen möchte dann gibt es hier einige die Sichtachsen aus dem Park heraus frei geben. Auf einem Rundweg außerhalb der Schlosspark seht ich auch die Mauern.
Liebe Grüße Dieter
Genau Schlosspark Nymphenburg in München (nicht der englische Garten – der hat ja keine Mauer drumherum). Man sieht die vom Schloss ausgehenden Sichtachsen nach Westen in Satelitenbildern ganz deutlich- da sind Schneisen im Wald die sich zwar etwas schlängeln die aber doch einer geraden Sichtlinie folgen. Aber am eindrucksvollsten finde ich die von der Badenburg nach Süden.
Die „Lücke“, das „Aha“ in der Mauer ist hier: https://goo.gl/maps/JzNB5vs9ZAwbM19U6
Ich sehe ihr seid am 22okt. In München …
Genau. Schlosspark Nymphenburg!! Und in diesem Zusammenhang zu erwähnen: Der „Durchblick“, vom Nymphenburger Schloss zu Schloss Blutenburg (leider durch den Neubau der ICE-Strecke von München nach Dacheu unterbrochen) und noch zu erwähnen der Parkplaner Friedrich Ludwig von Sckell. Er war auch maßgeblich an der Planung des Englischen Gartens beteiligt
Was beim Dörnbergpark (neben dem Herzogspark mein Favorit in Regensburg) das Problem mit den Bäumen war, ist, wenn ich mich richtig erinnere(?), dass die Bäume eng zusammen gepflanzt wurden, um räumliche Effekte zu erreichen. An den eng gebündelten Stämmen fangen die nach einem gewissen Alter an zu faulen. Das war das Dilemma, wenn ich mich denn richtig erinnere.
Danke für die Rettung! Ich bin selbst Garten- und Landschaftsplanerin und befand mich gerade in so einer unproduktiven Grübelphase bei der Gestaltung eines sehr viel kleineren Gärtchens … und dachte, vielleicht höre ich mal nebenbei eure neue Geschichte an. Volltreffer! Danke, lieber Richard! Der Vorentwurf ist während der Folge fertig geworden. Nun freue ich mich schon auf die abenteuerliche Pücklersche Lebensgeschichte von Daniel! 🙂 Herzliche Grüße von Claudia
Der aktuell wohl bekannteste Haha (bzw Aha-Graben) wird derzeit vor dem Haupteingang des Reichtstagsgebäude in Berlin gebaut – https://www.bundestag.de/besuche/architektur/reichstag/20180706-beschluss-795080
I had to squeal!! Mein Held Lancelot, und du machst einen Podcast! Vielen Dank, Richard, dass du dieses Thema gewählt hast.
Seine Gärten sind einfach wunderbar – weitläufig, mit interessanten Sichtachsen, künstlichen Wasserläufen, Seen, Brücken und anderen Follies. Dazu die wunderschönen, mächtigen Bäume.
Immer, wenn ich in einem solchen wandelte, musste ich daran denken, dass er dieser „allmächtige Schöpfer“ seine Werke nie in der Form bewundern konnte, wie wir es heute 300 Jahre später können. Du sagst es richtig: „Ein Geschenk an die Nachwelt“
Der liebste ist mir persönlich der Garten von Chatsworth House, das liegt wohl auch daran, dass das Haus in diesem Park wie Gold erstrahlt.
Jetzt freue ich mich auf Daniels Folge über Fürst Pückler, dessen Parks in Branitz und Muskau noch nicht persönlich gesehen habe.
Im Fürst-Pückler-Park in Branitz war ich schon, wirklich sehr schön!
Hier ein paar Fotos: https://andreas-moser.blog/2021/11/13/reise-nach-jaroslaw/
Dass der “Englische Garten” in München tatsächlich einer ist, kommt nicht von ungefähr. Sein Gestalter, der Ritter von Sckell, lebte in den 1770er Jahren einige Jahre in England und studierte die dortigen Gärten. Darunter auch den Park von Stowe House, der auch von einem gewissen Lancelot Brown gestaltet wurde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Ludwig_von_Sckell
https://de.wikipedia.org/wiki/Stowe_House
Die treibende Kraft des Englischen Gartens, Benjamin Thompson alias Reichsgraf von Rumford, stammte zwar aus Massachusetts, aber er verstand sich nicht als Amerikaner, sondern als Brite, und er lebte auch kurz in England, bevor er in Bayern weitere Karriere als Offizier und Minister machte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Benjamin_Thompson
Ich wohne seit Jahren in/bei Karlsruhe und habe noch nie den Ha-Ha-Graben am Schloss wahrgenommen (zumindest sagt Wikipedia, es gibt dort einen). Ein guter Anlass für einen Spaziergang!
Hallo,
zum Leben von Pückler kann ich dieses Buch empfehlen:
“Der grüne Fürst: Das abenteuerliche Leben des Hermann Pückler-Muskau” von “Heinz Ohff”…
Würde mich auch sehr über eine Folge zu seiner Person freuen 😁
Sehr schöne Folge und sehr unterhaltsam erzählt. Ich werde die Folge in meine Vorlesungen und Seminare einbinden! Die Ahas waren übrigens schon vor dem Landschaftsgarten bekannt. Ein Beispiel in Deutschland findet sich im Barockgarten in Großsedlitz. Und: Fürst Pückler ist nicht der Erfinder des Fürst-Pückler-Eises. Das war ein findiger Konditor, der die Bekanntheit des Gartenkünstlers nutzte. Aber super, dass Ihr das Thema aufnehmt und einen so tollen Zugang zur Geschichte der Landschaftsarchitektur schafft.
Super interessante Geschichte, vielen Dank dafür! — Der Englische Garten in München war einer der ersten Parks, die für das “Volk” geöffnet wurden (1789, Revolution in Frankreich, sicherlich wollte man den bayrischen Untertanen ein wenig Wohlwollen entgegenbringen, aus politischen Kalkül…). Der runde, auf einem Hügel befindliche Monopteros-Tempel war als Blickfang gedacht zwischen kurfürstlicher Residenz und den flanierenden Bürgern im Park (jeder sei sich des anderen eingedenk). Hier im Englischen Garten ereignete sich auch die nette Episode, mit der ein bayrischer Spruch berühmt wurde: eines Tages überholte der Pferdehändler Franz Xaver Krenkl (1780-1860) mit seinem Sechsspänner die Equipage des König Ludwig I. – was absolut verboten war. Der König war wohl “not amused”, aber Krenkl begegnete ihm mit diesen Worten: “Majestät, wer ko der ko!”
Ich liebe den Dehnepark in Penzing, der nicht nur ein wunderschöner englischer Garten ist, sondern auch von der Wiener Geschichte viel erzählen kann. Danke für eure Geschichte, ich habe mir nie Gedanken gemacht, dass der “Englische Garten” von einem einzelnen Menschen erfunden worden war!
Der schönste Park in Wien sind die Steinhofgründe.