GAG486: Professor Porta und das Ende der Welt

Wir springen in dieser Folge ins Jahr 1919. Der Erste Weltkrieg wurde gerade erst beendet, während die Spanische Grippe auf der ganzen Welt noch immer Millionen Opfer fordert. Da verwundert eine Prophezeiung, die das Ende der Welt voraussieht, kaum. Allerdings wird diese nicht, wie sonst üblich, auf Basis religiöser Interpretationen verlautbart, sondern aufgrund der Erkenntnisse eines renommierten Meteorologen. Zumindest wird das der allgemeinen Öffentlichkeit so vermittelt.

Wir sprechen in dieser Folge über die Vorhersagen Professor Portas, weshalb sie in den USA auf fruchtbaren Boden fielen und warum die Welt heute trotzdem noch steht.

Erwähnte Episoden

Literatur

Das Episodenbild zeigt einen Ausschnitt eines Artikels über Albert Porta und seine Arbeit, in der Oakland Tribune, aus dem Jahr 1922. Courtesy of the California Digital Newspaper Collection, Center for Bibliographic Studies and Research, University of California, Riverside, http://cdnc.ucr.edu

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19 Replies to “GAG486: Professor Porta und das Ende der Welt”

  1. Barbara Fischer-Bossert

    Der Geburtsort des Herrn Porta schreibt sich Mondoví und hat infolgedessen die Betonung auf der letzten Silbe. Ich war selbst zwar noch nie dort, bin aber an genug Wegweisern vorbeigekommen (Autobahn Turin – Genua), die alle diesen Akzent zeigen, um mir da sicher zu sein.
    Tut mir leid, dass ich schon wieder wegen der Aussprache nerve …

    • Barbara Fischer-Bossert

      Und der nächste Ausspracheflop: la scienza. Die Buchstabenkombination „sc“, gefolgt von „e“ oder „i“, wird im Italienischen wie das Deutsche „sch“ ausgesprochen, wobei das „i“ stumm bleibt, wenn noch ein weiterer Vokal folgt (analog der Aussprache von „c“ und „g“, z.Bsp. „buon giorno“). Das in diesem Fall folgende „ie“ ist natürlich doppelt gemoppelt, aber das hat historisch-sprachliche Gründe. Also gesprochen „schenza“, allenfalls „schjenza“ …

  2. Arthur Dent

    Am Ende des Universums wird es sogar ein Restaurant mit Aussicht gegeben haben, von daher finde ich es absolut plausibel, dass es vom Ende der Erde auch eine Aufführung gibt. Ich wäre auch drauf reingefallen.

    Der Preis eines Anzugs ist dafür aber sicherlich etwas teuer.

  3. Manuel

    Die nächste Planetenparade findet übrigens am 21. Januar 2025 statt, wenn sechs Planeten – Mars, Jupiter, Uranus, Neptun, Venus und Saturn – in einer Reihe am Himmel stehen.

    • Monika

      Hallo Manuel,

      Hier noch etwas mehr Details:

      6 Planeten in einer Reihe am 21. Januar 2025:
      Die nächste Planetenkonstellation findet am 21. Januar 2025 statt. Am Abend, kurz nach Sonnenuntergang, werden sechs Planeten – Mars, Jupiter, Uranus, Neptun, Venus und Saturn – in einer Reihe am Himmel stehen. Vier dieser Planeten (Mars, Jupiter, Venus und Saturn) werden mit bloßem Auge sichtbar sein. Um Neptun und Uranus zu sehen, benötigt man ein Teleskop oder ein lichtstarkes Fernglas. 

      Link z. B.
      https://starwalk.space/de/news/what-is-planet-parade

      Übrigens habe ich sm 10.1.2025 ein Handy-Foto vom Saturn machen können.
      Es lohnt sich also, in den Himmel zu schauen!

      Richard hat mal wieder eine topakruelle GaG rausgehen!

    • Schnellinger

      Das ist aber etwas völlig anderes als die Konstellation die Porta zu seinem Trugschluss verleitet hat. Im Januar waren einfach sehr viele Planeten auf einmal am Himmel zu sehen
      Im Dezember 1919 war es so dass sich 7 Planeten aufgereiht auf einer Seite der Sonne befanden, und nur Uranus auf der gegenüberliegenden Seite, worin Porta ein Ungleichgewicht sah. Im Januar war das recht ausgeglichen 4 auf einer und 4 auf der anderen Seite

  4. Tobias

    ich hab die ganze Folge lang gedacht: die Planetenkonstellation jetzt im Januar war ganz sicher der Aufhänger für diese Folge, wann erwähnst du das endlich, Richard? Kam aber nicht 😀

  5. Manfred Polak

    Eine sehr interessante Geschichte, von der ich noch nie etwas gehört hatte. Es war aber nicht das erste Mal, dass die bevorstehende Apokalypse nicht religiös, sondern (pseudo-)wissenschaftlich begründet wurde. Denn das alles erinnert an das Erscheinen des Halley’schen Kometen im Jahr 1910. Schon vor der größten Annäherung hatten Astronomen im Schweif des Kometen das giftige Dicyan, das mit Blausäure (Cyanwasserstoff) verwandt ist, spektroskopisch nachgewiesen. Da die Erde durch den Kometenschweif hindurchfliegen würde, veranlasste das den französischen Astronomen Camille Flammarion, eine Vergiftung der Erdatmosphäre vorherzusagen. Die Erde würde dann zu einem lebensfeindlichen Ort werden. Flammarion vertrat auch fantasievolle Theorien über die Marsbewohner und beschäftigte sich mit Parapsychologie.

    Andere Astronomen widersprachen sogleich, und (ähnlich wie bei Orson Welles und seinem Hörspiel) sind spätere Berichte über eine Massenpanik wohl übertrieben. Aber die Sensationspresse griff das Thema begeistert auf, und die Verkaufszahlen von Gasmasken, „Antikometenpillen“ (die im Ernstfall natürlich völlig wirkungslos gewesen wären) und „Antikometenschirmen“ erreichten ungeahnte Höhen. Doch der Kometenkern war auch bei seiner größten Annäherung an die Erde noch mehr als 50 mal so weit entfernt wie der Mond, und in den Weiten des Weltraums waren die Kometengase (an denen Dicyan ohnehin nur einen geringen Anteil hatte) so weit verdünnt, dass für die Erde nie eine Gefahr bestand. Als der Kometenschweif durchquert und nichts passiert war, war der Rummel schnell zu Ende.

    Camille Flammarion war übrigens ein Bruder von Ernest Flammarion, der 1876 den bis heute existierenden Verlag Flammarion gegründet hatte.

  6. Thomas+K

    Die Idee, dass in einer Reihe stehende Planeten schlimme Auswirkungen haben sollen, galoppiert alle paar Jahre wieder durch die Boulevardpresse, angetrieben durch verschiedene Nachfolger Portas. „Der Jupiter-Effekt“ von John Gribbin und Stephen Plageman, 1974, ist nur ein Beispiel. Schön, zu wissen, mit wem das angefangen hat!

    Und Florian Freistetter muss das immer wieder entkräften…

  7. Henning

    Hallo,

    von diesem Weltuntergang hatte ich noch nichts gehört bisher.
    Die Sache mit den Planetenkonstellationen wird ja auch gern in der Astrologie (Horoskope etc, nicht zu verwechseln mit Astronomie)benutzt als Begründung für alles mögliche. Wenn man daran zweifelt, wird gern mit der Gravitation argumentiert, welche diese Planeten ja zweifellos haben und die doch irgendwelche Auswirkungen haben muss, wenn schon die Gravitation des Mondes die Gezeiten verursacht. Aber die Gravitationskraft verringert sich im Quadrat mit dem Abstand der Planeten von der Erde. Also schon die Anziehungskraft des Mars oder Jupiter mag meßbar sein auf der Erde, aber sie ist verschwindend gering im Vergleich zu der des Mondes. Also sofern Atrologen Mathematik gelten lassen können, müssten sie von diesem Glauben ablassen.

  8. Benjamin

    Mich wundert das Schlusswort in dem Daniel ausführt, dass das nächste Ende der Welt wieder von der Wissenschaft vorhergesagt werden müsste und Richard dann noch antwortet, dass es dann wahrscheinlich das Ende der Welt sein würde.

    Also alleine ich habe mindestens zwei Mal das Ende der Welt erlebt oder zumindest dessen Vorhersage.

    Erinnert sich noch jemand an das Jahr 1999? Damals wurde – auch von ernstzunehmenden Wissenschaftlern – Horrorszenarien entwickelt, was mit dem Umbruch zum Jahr 2000 mit den Computern passieren würde? Das sog. Y2K-Problem.
    Flugzeuge sollten abstürzen. Die globale Kommunikation zusammenbrechen. Die Rechner der Russischen Föderation sollten einen Atomkrieg auslösen, weil die Sowjetunion erst in 17 Jahren entstehen sollte. Und Toaster nicht mehr funktionieren.
    Und dann gab es noch diese Sonnenfinsternis über Europa, ein schlechtes Omen…

    Das zweite Mal war im Frühjahr des Jahres. Eine unbekannte Seuche breitete sich über diesen Planeten aus und drohte die Menschheit auszurotten.
    Ich war – und das ist ausdrücklich kein Scherz – damals in einer Anwaltskanzlei tätig und wir haben im Februar/März 2020 Doppelschichten geklotzt, weil soviele Leute dachten sie sterben bald und unbedingt noch ein Testament brauchten.

    • Richard

      Naja, der Unterschied ist der, dass solche wissenschaftsbasierten Vorhersagen, sofern sie ernst genommen werden, auch eine Möglichkeit bieten, ihnen entgegenzuwirken (das hätte zu meiner Aussage wohl noch angehängt werden müssen).

      Im Y2K Fall wurde ja nicht erst 1999 gewarnt, sondern schon im Laufe der gesamten 90er. Was den Effekt hatte, dass Milliarden investiert wurden, um eben genau diese vorhergesagte Katastrophe nicht eintreten zu lassen (Code Reviews, ganze Systeme wurden ersetzt, etc.).

      Und naja, bei Covid hat niemand ein Ende der Welt vorhergesagt. Dass manche Menschen eine höhere Wahrscheinlichkeit sahen, frühzeitig zu versterben, das ist bei einer Pandemie aber auch nicht sehr verwunderlich.

      • Benjamin

        Lieber Richard,

        vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast auf meinen Kommentar zu antworten.

        Ich möchte nur kurz drei Punkte zu bedenken geben:

        1) Das eine wissenschaftliche Vorhersage auch die Möglichkeit zur Reaktion gibt, ist möglich indessen keineswegs zwingend. Die Wissenschaft ist inzwischen in der Lage bestimmte Ereignisse vorherzusagen; z.B. Erdbeben. Das gibt ihr noch lange nicht die Möglichkeit diese zu verhindern. Und selbst die Möglichkeiten zu Reagieren (z.B. durch Evakuierungen) sind begrenzt und nur teilweise Möglich.
        Unterstellt die Menschheit könnte ein Ereignis wie die die von Prof. Pota vorhergesagte Eruption von Sonnenflecken vorhersagen, eine Reaktionsmöglichkeit hatte man 1919 nicht und ich bezweifele, dass man sie heute hätte.

        2) Es sachlich zutreffend, dass das Y2K-Problem vor dem Jahr 1999 bekannt war und angegangen wurde. Indessen wird sich nicht klären lassen, ob diese Maßnahmen erfolgreich oder unnötig waren.
        Die Tatsache, dass auch viele ungesicherte Systeme den Wechsel ins Jahr 2000 mitmachten, bringt mich persönlich zu der Überzeugung, dass das Ganze ein Scheinproblem war.

        3) Ob und in wie weit eine weltweite Pandemie mit Millionen von Toten als Untergang der Welt gesehen werden kann, ist letztlich Definitionsfrage.
        Es geht aber nicht um die ex post-Sicht (hinterher ist man immer schlauer), sondern um die ex ante Sicht des Frühjahres 2020. Da halte ich dieses zumindest für vertretbar.

        Ich verweise hier – statt vieler – auf einen sehr interessanten Beitrag aus dem Deutschlandfunk vom 20.03.2020, der sich damit auseinandersetzt, ob die Covid-19-Pandemie die Apocalypse sei:

        https://www.deutschlandfunk.de/corona-krise-ein-virus-namens-apokalypse-100.html

        Du hast aber natürlich Recht, der Begriff wurde oft satirisch verwendet und es fehlt hier streng genommen, an der *wissenschaftlichen* Vorhersage des Endes der Welt.

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